. In der Nacht von Mittwoch und Donnerstag hat es in einem Mehrfamilienhaus an der Poststraße in Velbert-Mitte gebrannt. Wahrscheinlich hatte ein Bewohner brennende Zigarettenkippen übersehen. Die Feuerwehr war mit rund 60 Kräften im Einsatz. Wie sie vom dem Brand erfahren hat, ist mehr als kurios.
Ein Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Poststraße erforderte in der Nacht auf Donnerstag den Großeinsatz der Feuerwehr. Als Berufs- und drei freiwillige Löschzüge sowie die Werkfeuerwehr von BKS um kurz vor halb eins am Brandort eintrafen, stand eine Wohnung im ersten Obergeschoss bereits in Vollbrand – meterhoch schlugen die Flammen aus den Fenstern und drohten nach Bericht der Feuerwehr auf die darüber liegende Wohnung überzugreifen. Zehn Minuten zuvor war ein 35-Jähriger zu Fuß zur Polizeiwache an der Nedderstraße gekommen und hatte den Beamten den Brand seiner Wohnung gemeldet.
60 Wehrleute im Einsatz
Das war in der Tat ungewöhnlich – und veranlasste die Polizei, den Mann auf Drogenkonsum zu untersuchen. Wie die Polizei mitteilt, verlief dieser Vortest positiv, so dass ihm eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren eingeleitet wurde.
Derweil kämpfte die Feuerwehr mit 60 Einsatzkräften gegen die Flammen. Drei der fünf Bewohner hatten das Haus verlassen, es war jedoch noch ein Ehepaar dort. Im dritten Obergeschoss war den beiden die Flucht durch das Treppenhaus nicht mehr gelungen. Die Feuerwehr berichtet, dass sich der 52-jährige Ehemann und seine ein Jahr jüngere Ehefrau auf ihren Balkon auf der Rückseite des Hauses geflüchtet hatten. Eine dramatische Situation – sofort wurde Sirenenalarm in Velbert-Mitte ausgelöst.
Fahrlässige Brandstiftung
Mittlerweile steht fest, dass der Brand auf fahrlässige Brandstiftung zurückzuführen ist. Ein technischer Defekt wird von der Polizei ausgeschlossen.
Zurzeit gehen die Ermittler davon aus, dass der Bewohner unsachgemäß mit brennenden Zigarettenkippen umgegangen ist. Der Gebäudesachschaden beträgt rund 150 000 Euro.
Haus ist nicht mehr bewohnbar
Der Mann und die Frau mussten vom Balkon gerettet werden, daher setzte die Feuerwehr eine dreiteilige Schiebeleiter ein. In dieser brenzligen Lage konnten sich die beiden Bewohner aber dennoch nicht entscheiden, vom Balkon auf die Leiter zu klettern, obwohl, durch die Hanglage des Hauses bedingt, die Höhe hier auf der Rückseite nicht ganz so hoch war. Die Einsatzleitung beschloss, da keine unmittelbare Lebensgefahr bestand, erst das Treppenhaus zu löschen, um dann die beiden Eheleute mit Hilfe von Fluchthauben ins Freie zu führen. Sie wurden vom Rettungsdienst untersucht und wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Klinikum Niederberg gebracht. Zwar wurde das Übergreifen der Flammen auf andere Wohnungen verhindert, aus der Brandwohnung war jedoch nichts mehr zu retten. Die Nachlöscharbeiten dauerten nach Angaben von Polizei und Feuerwehr noch bis halb drei Uhr in der Frühe.
Das Haus an der Poststraße ist nicht mehr bewohnbar. Daher übernahm das Ordnungsamt die evakuierten Bewohner und brachte sie woanders unter. Das Haus zwischen Günther-Weisenborn-Straße und Friedrich-Ebert-Straße wurde beschlagnahmt.