Velberter Firma BKS feiert Geburtstag. An der Heidestraße produzieren 590 Mitarbeiter Schließanlagen. Von der Elbphilharmonie bis in den Louvre.

Die Elbphilharmonie in Hamburg hat sie, auch das Guggenheim-Museum in Bilbao sowie die europäische Zentralbank in Frankfurt und meine Wohnung in Velbert: ein Schloss oder eine Schließanlage von BKS. In diesem Mai feiert das Velberter Unternehmen, das seine Produkte in die ganze Welt verkauft, seinen 115. Geburtstag.

Im Jahre 1903 gründeten der Werkmeister Adolf Boge und der Schlosser Fritz Kasten in Solingen die Rheinische Türschließfabrik. Aus den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen und der Stadt entstand später das Kürzel BKS. Die beiden Gründer entwickelten Türen, die geräuschlos ins Schloss fallen konnten. Sie waren so erfolgreich, dass das US-Unternehmen Yale auf sie aufmerksam wurde, sie kaufte und mit einer weiteren Firma zu BKS mit Standort in Velbert fusionierte.

Eigene Feuerwehr

Weitere Meilensteine in der Unternehmensgeschichte waren 1938 die Entwicklung des Rundzylinders und in den 1950-er Jahren die Konstruktion des Panikschlosses, mit dem verschlossene Türen von Innen problemlos geöffnet werden können, noch heute ist BKS Marktführer für diese Schlösser. Und später kam der erste Elektronik-Zylinder hinzu. Überhaupt läuft bei den modernen Schließanlagen viel über Elektronik ab.

Nahezu unverändert zeigt sich  das BKS-Gebäude heute an der Heidestraße. Den Acker gibt es aber nicht mehr,
Nahezu unverändert zeigt sich das BKS-Gebäude heute an der Heidestraße. Den Acker gibt es aber nicht mehr, © Uwe Möller

590 Mitarbeiter in Velbert

590 Mitarbeiter beschäftigt BKS heute am Standort an der Heidestraße. Rund 60 000 Quadratmeter groß ist das Firmengelände. „Und das reicht wohl auch künftig. Wir haben die Produktionsflächen optimiert“, sagt Leonhard Daratha von BKS. Und die Geschäfte liefen gut, sowohl was Umsatz als auch die Gewinne beträfen, erklärte Daratha weiter. Mit einer eigenen Werksfeuerwehr unterstützt BKS die örtlichen Floriansjünger bei großen Einsätzen. Und auch die Umwelt liegt BKS am Herzen: Das Werk ist seit 2015 umweltzertifiziert, wie Marketing-Fachfrau Stina Von den Berg betont.

Seit 1983 bei Gretsch-Unitas

Seit 1983 gehört BKS nun zur Unternehmengruppe Gretsch-Unitas mit insgesamt rund 3500 Mitarbeitern. „Wir stellen all das her, was in einem Gebäude geschlossen werden kann“, sagt Leonard Daratha. Die GU-Gruppe produziert Fenster und Türtechnik, automatische Eingangs- und Gebäudemanagement-Systeme. BKS stellt vor allem Panikschlösser und Fluchttürsicherungen her.

Elbphilharmonie  hat BKS mit Schließsystemen ausgestattetg
Elbphilharmonie hat BKS mit Schließsystemen ausgestattetg © Imago

Elbphilharmonie

BKS-Produkte finden sich nicht nur in vielen Wohnungen und Eigenheimen, sondern auch in zahlreichen architektonischen Highlights: Die Elbphilharmonie in Hamburg ist mit Systemlösungen für Flucht- und Rettungswege und Einsteckschlössern von BKS ausgestattet. Auch im Dresdener Hauptbahnhof und im Louvre Abu Dhabi haben die Bauherren auf Sicherheitstechnik made in Velbert gesetzt.

„Die Geschichte ist der Schlüssel zum Erfolg“, heißt es in einer Mitteilung der Firma zum Geburtstag. Seit 115 Jahren habe man Organisation und Produktionsprozesse verfeinert und verbessert, um immer zukunftsfähig zu bleiben,