Kreis Mettmann. . Entwurf für den Kreis-Etat 2019 basiert auf Umlage-Grundlagen in Rekordhöhe. Hebesatz soll unter 30 Prozentpunkte sinken.
In mancherlei Hinsicht strotzt der Kreis Mettmann – zumindest in seiner Gesamtheit – geradezu vor Stärke und Superlativen. „Ein schönes Ereignis“, meinte denn auch Thomas Hendele, sei die Einbringung des Kreisetat-Entwurfs für 2019. Er basiert nämlich nach Auskunft des Landrats auf in dieser Höhe nie da gewesenen Umlage-Grundlagen: Es sind 1,3 Milliarden Euro.
Allzeithoch an Steuerkraft und Wertschöpfung
In dieser satten Summe sind die „eher mickrigen“ Schlüsselzuweisungen des Landes – gerade mal 51,2 Millionen Euro – allenfalls mit viel Mühe auszumachen. Das Allzeithoch an Steuerkraft und Wertschöpfung geht einher mit einem in dieser Dimension nie gekannten Rekord an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Haushalt ist mehr als 611 Millionen Euro schwer
Der Haushalt selbst hat im kommenden Jahr ein Volumen in Höhe von mehr als 611 Millionen Euro. Die Rekord-Umlage-Basis fällt um 87 Millionen größer aus als zuletzt – und der Hebesatz für die Kreisumlage als die Einnahmequelle schlechthin soll auf einen ebenfalls rekordverdächtigen, da mit Abstand niedrigsten Wert seit Jahrzehnten von nur noch 29,61 Prozentpunkten festgezurrt werden. Damit läge der Satz erstmalig unter der 30er Marke.
Schon im zwölften Jahr schuldenfrei
Bleibt es letztlich dabei, so müssen die Stadt Velbert 39 und somit 1,2 Millionen weniger als aktuell bzw. Heiligenhaus 11,6 (minus 0,3) Millionen Euro zur Finanzierung des künftigen Kreis-Etats beitragen.
Wie Landrat Hendele am Donnerstag bei der Präsentation im Vorfeld der Kreistagssitzung weiter ausführte, bleibt der Kreis Mettmann – lässt man die zwangsweise Teilnahme am Programm „Gute Schule 2020“ und ihre Rahmenbedingungen einmal außen vor – im nunmehr zwölften Jahr hintereinander schuldenfrei. Und auch die „notwendige Liquidität ist vorhanden“, ergänzte Kreiskämmerer Martin M. Richter, tatkräftig zu investieren und beschlossene Vorhaben anzupacken; darunter zwei wichtige Großprojekte: der Masterplan Neandertal mit Kosten in Höhe von insgesamt vier Millionen und die neue, voraussichtlich rund 30 Millionen Euro teure Kreisleitstelle, die in Mettmann bald in die Bauphase geht.
Die bereits erwähnte Steuerstärke hat allerdings auch eine nachteilige Wirkung: Sie treibt nämlich die Umlage, die der Kreis an den Landschaftsverband Rheinland zu überweisen hat. Darauf wies Richter u. a. hin. „Wir wollen jeden Cent zurückgeben“, kündigte der Kämmerer überdies an, „den wir uns zuviel geholt haben.“ Man beabsichtige, die Ausgleichsrücklage in Höhe von 19,3 Millionen Euro „komplett leerzuräumen“ und sie zugunsten der kreisangehörigen Städte wieder auszuschütten.
Die Kreistagssitzung, in der über die Verabschiedung des Haushaltes 2019 abgestimmt werden soll, ist für Montag, 17. Dezember, terminiert.
>>>PLÄTZE IN FÖRDERZENTREN SIND STARK GEFRAGT<<<
- Die Förderschulstruktur im Kreis Mettmann, die mit ihren vier Zentren seit August 2016 Schul- und Lebensalltag ist, entwickelt sich so sehr gut, „dass sie uns links und rechts um die Ohren fliegen“, berichtet Thomas Hendele. Der Ansturm ist nach Auskunft des Landrats auf diese Einrichtungen so groß, dass es mittlerweile handfeste räumliche Probleme gibt. Besonders hoch sei der Druck in Velbert und auch in Ratingen.
- „Wir haben permanent Querein steiger aus Regelschulen“, sagt Thomas Hendele. Man müsse nach Lösungen suchen. Das Problem sei allerdings, dass der Kreis oft lediglich Mieter der Gebäude sei.