Kreis Mettmann. . Der Kreis baut eine neue Leitstelle für Brandschutz, Hilfeleistung, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Feuerwehrzentrum für die Ausbildung.

Die Vokabel historisch wurde jetzt gleich mehrfach bemüht. Es sei hier im Kreis die größte Investition seit 60 Jahren, Feuerwehr und Polizei kämen nun nach 30 Jahren wieder unter ein Dach, sagte zum Beispiel der Landrat. Und anschließend unterschrieb Thomas Hendele den Auftrag für die neue Kreisleitstelle.

Es wird hochgradig professioneller

In dem fünfgeschossigen Neubau mit gut 6000 qm Nutzfläche, der am Ortseingang Mettmanns gleich neben der Kreispolizeibehörde an der Willetstraße errichtet wird, nehmen laut Zeitplan im März 2021 die beiden neuen Leitstellen der Feuerwehr und der Polizei die Arbeit auf. Darüber hinaus beherbergt das Haus die Bevölkerungsschutz-Abteilung der Kreisverwaltung, ein Notarzteinsatzfahrzeug als Reserve für die so genannte Spitzenlast-Abdeckung sowie ein Feuerwehrzentrum mit Übungshalle, -häusern, -turm und garage nebst Brandsimulationsanlage und Atemschutz-Übungsstrecke. „Das ist ein Zeichen der Wertschätzung“, meinte Guido Vogt, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Er prophezeit: „Es wird hochgradig professioneller.“ Mit diesem Zentrum soll die Ausbildungssituation der ehrenamtlichen Kräfte verbessert werden und es gibt noch die Option, das Ganze auch als hauptamtliche Feuerwehrschule zu betreiben.

Alle Anforderungen umgesetzt

Die Polizei – sie bearbeitet im Jahr bereits heute insgesamt rund 100 000 „110er“-Anrufe mit steigender Tendenz – „kriegt jetzt eine Leitstelle, mit der sie leben kann“ (Landrat Hendele). Die arge Platznot in der jetzigen Kreis-Leitstelle am Standort der Mettmanner Feuerwache genügt nicht mehr heutigen Erfordernissen, zumal angesichts der Aufschaltung aller zehn kreisangehörigen Städte.

Die Vorbereitungen für die Leitstelle laufen seit Jahren, eine 30-köpfige Arbeitsgruppe hat auf 150 Seiten sämtliche Anforderungen detailliert zusammengestellt, die alle „tatsächlich umgesetzt werden“, wie Kreisbrandmeister Torsten Schams erfreut kommentiert.

Funktional und gut zu pflegen

Architektonisch sei der Neubau nicht einfach mit links zu erledigen“, berichtet Baudezernentin Ulrike Haase. Der Auftrag laute: „Macht uns ein schönes Haus, das funktional und gut zu pflegen ist.“ Ihr Kollege Nils Hanheide sieht das Projekt so: „Ein neues Gebäude und modernste Technik.“

>>>DER KREIS BLEIBT WEITER SCHULDENFREI<<<

Der Kreistag hat für das Bauvorhaben ein Budget in Höhe von 29 Millionen Euro zur Verfügung gestellt; das Bauunternehmen wird das Gebäude für die Auftragssumme von 26,3 Millionen (ohne Leitstellentechnik) schlüsselfertig übergeben.

Martin M. Richter bewertet das Projekt als betriebswirtschaftlich „sehr sinnvoll“ mit einem „sehr guten Kosten-Nutzen-Faktor“. Er gehe davon aus, so der Kreiskämmerer weiter, dass man dafür nicht zur Bank gehen müsse. Der Kreis bleibt also weiterhin schuldenfrei.