Velbert. . Mitglieder des Naturschutzbundes im Kreis Mettmann pflegen ehrenamtlich verletzte und flugunfähige Tiere gesund. Derzeit nehmen die Notrufe zu.

Derzeit ist Hochsaison – nicht nur für Eiskugeln und Biergärten, sondern auch für Fledermaus-Notrufe. Denn immer wieder finden Menschen verletzte und flugunfähige Jungtiere im Garten, in der Wohnung oder auf dem Balkon. Doch es gibt viel zu wenig Helfer, die sich mit den Tieren auskennen.

Dietmar Albrecht ist einer von ihnen. Er ist Vorstandsmitglied des Naturschutzbundes (Nabu) im Kreisverband Mettmann und kümmert sich seit knapp sechs Jahren um die Fledermäuse. Im Moment nimmt er viele Notrufe entgegen von Leuten, die ein verletztes Tier gefunden haben. „Allein an einem Sonntag hatte ich fünf Anrufe. Die Jungtiere lernen gerade fliegen, deshalb ist im Moment so viel los“, erzählt Albrecht.

Zu wenig Leute im Umkreis, die helfen können

Das größte Problem sei, dass es im Umkreis zu wenig Leute gebe, die sich auskennen und wirklich helfen können. Auf der Internetseite Fledermausschutz.de kann man für seinen Wohnort den entsprechenden Ansprechpartner finden und kontaktieren. „Mit vier Helfern sind wir im Raum Velbert noch vergleichsweise gut aufgestellt“, sagt Albrecht, „in Wuppertal gibt es zum Beispiel nur einen.“ Und doch wünschen sich die Helfer in Zeiten wie diesen weitere Unterstützung, weil der Fledermausschutz ein Ehrenamt ist.

Wer helfen will, muss jedoch Zeit investieren. „Je nach Tier ist man rund um die Uhr mit dem Aufpäppeln beschäftigt. Das Aufpäppeln von Jungtieren beansprucht am meisten Zeit“, so der Fledermausretter. Nicht jeder darf eine Fledermaus einfach bei sich zu Hause halten und pflegen, denn die Tiere stehen in Deutschland unter Naturschutz.

Experte möchte Mitstreiter anlernen

In Zukunft möchte Dietmar Albrecht weitere aktive Mitstreiter finden. Interessierte können beim ihm hospitieren und vernünftig angelernt werden, um nach einiger Zeit selbst Fledermäuse aufpäppeln zu können. „Es muss einiges an Material angeschafft werden. Zum Beispiel ein geeigneter Käfig, eine Pipette, eine sehr genaue Waage und das entsprechende Futter.“ Erst wenn dies alles vorhanden sei, könne man den Tieren eigenständig helfen.

Beim Wiegen der Tiere kommt es etwa auf jedes Gramm an und alles muss genau dokumentiert werden. Für die Zwergfledermaus ist ein Gramm Gewichtszunahme schon entscheidend. „Die Zwergfledermaus ist die kleinste Art und kommt hier am meisten vor“, sagt der hiesige Experte Dietmar Albrecht.

>>> Kontakt zu Dietmar Albrecht

  • Wer auch Fledermaus-Retter werden und bei Dietmar Albrecht als potenzieller Mitstreiter hospitieren will, kann ihn unter der Telefonnummer (0171) 75 23 866 erreichen oder per E-Mail:
    d.albrecht@nabu-kv-mettmann.de.
  • Noch vor einigen Jahren waren Fledermäuse vom Aussterben bedroht, aktuell haben sich die Bestände jedoch wieder erholt.
  • Durch das zunehmende Insektensterben könnte sich die Lage aber wieder verschlimmern, da Fledermäuse Insektenfresser sind.
  • Weitere Informationen zu den Tieren gibt es auf der Internetseite www.fledermausschutz.de.