Neviges. . Der Velberter Sternekoch Sascha Stemberg hat sich einen Traum erfüllt: Er brannte nach eigenem Rezept einen individuellen Gin. Der Name „1864“.
- Sternekoch Sascha Stemberg hat in einer Brennerei in Sprockhövel seinen eigenen Gin creiert
- Das Rezept stammt von ihm, bei der richtigen Umsetzung ging ihm der Destillateur zur Hand
- Der Name „1864“ bezieht sich auf das Gründungsjahr des Gasthauses Stemberg in Neviges
Die Idee spukte ihm seit rund zehn Jahren im Kopf herum. Immer, wenn er einen Fisch darin beizte, ein geeistes Gurkensüppchen damit verfeinerte oder fruchtige Sorbets krönte. Oder selbst ein Glas genoss, gern traditionell mit Tonic. Keine Frage, Sascha Stemberg, Sternekoch und Inhaber des gleichnamigen Restaurants an der Kuhlendahler Straße, ist hin und weg von Gin. Jetzt erfüllte er sich einen lang gehegten Traum: Selbst einen Gin zu brennen, ganz nach eigenem Rezept.
„1864“ bezieht sich auf das Gründungsjahr des Hauses
Und niemand kann sein Werk kopieren, denn „1864“, wie die Creation in Anlehnung an das Gründungjahr des Traditionshauses heißt, ist patentiert. Worauf Sascha Stemberg großen Wert legt: „Das Rezept und die Grundidee stammen von mir, aber das Know-How von Michael Habbel.“ Also dem Inhaber und Destillateur der kleinen, feinen „Brennerei Habbel“ in Sprockhövel.
Gute Zusammenarbeit mit dem Destillateur
„Wir haben fantastisch zusammengearbeitet, das hat wirklich Spaß gemacht.“ Zusammen gearbeitet heißt in diesem Fall: immer wieder probiert, andere Mischungsverhälnisse getestet, bis am Ende das herauskam, was dem Sternekoch vorschwebte: „Ich hatte immer die Idee, beim Gin Koriander und Limette zu verbinden, das fand ich spannend. Und ich musste auch gar nicht viel erklären, was ich meinte, ich hab mich mit dem Destillateur einfach sehr gut verstanden.“
Dabei wollten Michael Habbel und Sascha Stemberg vor drei Monaten eigentlich etwas ganz anderes besprechen, als der Chef der Brennerei nach Neviges kam. „Wir kamen irgendwie auf Gin zu sprechen, dann ging’s ganz schnell und wir haben gesagt: Machen wir.“
Bei der Produktion ist alles reine Handarbeit
Nun ist „1864“ nicht einfach ein herkömmlich gebrannter Wacholder. „Dieser Gin ist vierfach destilliert, das ist handwerklich sehr aufwändig“, erzählt Sascha Stemberg. Durch das vierfache Brennen sei der Gin „unkompliziert und auch pur gut zu trinken“. Außerdem komme „1864“ mit einem vergleichsweise geringen Alkoholgehalt von 42 Prozent weniger scharf daher, habe Gin doch normalerweise 45 bis 48 Prozent.
Limette und Koriander geben den besonderen Pfiff
Der besonderen Pfiff, der leichten Limette-Koriander-Geschmack, ist das Ergebnis von testen, verwerfen, neu versuchen: Zwei Tage lang werden Limette und Koriander mazeriert, ruhen also in kaltem Wasser. Dieses Mazerat wird dann gebrannt und mit dem vierfach destilliertem Gin, dessen Wacholder übrigens aus der Toscana kommt, gemischt. „Als Gin-Tonic ist er auch sehr schön, Kohlensäure löst die Aromen besonders gut“, weiß der Sternekoch.
Kaum gebrannt, steht „1864“ bereits in mehreren Bars in Düsseldorf, auch gebe es Anfragen von Top-Restaurants bundesweit. „Die große Anfrage von meinen Kollegen, die freut mich natürlich besonders.“ Wer nicht extra ausgehen möchte: Unter anderem gibt es „1864“ direkt im „Gasthaus Stemberg“ zu kaufen.