Heiligenhaus. . Der Ausschuss für Bildung und Sport empfiehlt der Verwaltung, die Adolf-Clarenbach-Schule partiell neu zu errichten. Grund ist Sanierungsstau.
- Bei der Sitzung des Bildungs- und Sportausschusses war vor allem die Clarenbach-Schule ein Thema
- Einstimmig wurde beschlossen, dass ein Teilneubau der Grundschule geprüft werden soll
- Es kommen auch bald weitere Fördermittel für die Schulinfrastruktur nach Heiligenhaus
Damit die Adolf-Clarenbach-Grundschule in Isenbügel nicht ein (Sanierungs-) Fass ohne Boden wird, soll jetzt ein partieller Neubau dort auf den Weg gebracht werden: Am Donnerstagabend hat der Bildungs- und Sportausschuss der Stadt bei seiner Sitzung in der Clarenbach-Schule einstimmig beschlossen, die Verwaltung mit der Prüfung eines Teilneubaus zu beauftragen.
Jede Menge Sanierungsstau in der Clarenbach-Schule
Den Antrag hatte die CDU-Fraktion eingebracht, die sich Ende Juni bei einer Schulbegehung ein Bild von der Situation gemacht hatte. „Wir sind dabei sogar bis in die tiefsten Katakomben gestiegen“, schilderte die stellvertretende Ausschussleiterin Christina Buschbell (CDU). Zu sehen gab es an der Schule unter anderem gesperrte Räume, ein undichtes Flachdach, fehlende thermische Fenster und feuchte Stellen (erst unlängst mussten Klassenzimmer wegen Schimmelbefalls saniert werden). In den letzten Jahrzehnten habe es auch immer wieder umfangreiche bauliche Maßnahmen gegeben. „Die Frage ist, wo das nächste Problem auftritt“, meinte Buschbell, das Ganze müsse „ein für alle Male vernünftig gemacht werden.“
Wie schwerwiegend der Sanierungsstau an der Grundschule ist, verdeutlichte dann auch Schuldezernent Michael Beck: „Eigentlich wollten wir uns heute in dem neu ausgebauten OGS-Raum treffen.“ Doch bei einer Raumluftmessung seien dort Reste von Schimmel in alten Heizkörpern festgestellt worden. Diese würden nun ausgetauscht, der Raum werde zudem von Grund auf gereinigt. „Das beweist nur, dass wir mit diesem Objekt seit Jahren Probleme haben“, schilderte Beck weiter. Mit den Sanierungsmaßnahmen sei nichts „Zukunftsweisendes“ möglich.
Aus Berlin kommen weitere Mittel für die Schulinfrastruktur
Das sahen die Ausschussmitglieder genau so. Allerdings bemängelte Stefan Okon (WAHL), dass es aus seiner Sicht kein richtiges Konzept der Verwaltung zu den Grundschulen gebe. So sollten möglichst alle Schulen von dem Geld aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ (rund zwei Millionen Euro, die in vier Jahrestranchen à 500 000 Euro gezahlt werden) partizipieren können.
„Nach der Suitbertus-Schule müssen auch andere Schulen berücksichtigt werden, wenn es um Bedürfnisse geht“, sagte Okon mit Anspielung auf den Umzug der Suitbertus-Schule in die Schule Am Sportfeld, der rund die Hälfte der „Gute Schule“-Mittel verschlingt. Und: „Dann kann man nicht erst noch Geld für die Clarenbach-Schule ausgeben und sehen, was übrig bleibt.“
Schulen durften eine Wunschliste vorlegen
Allerdings fließt demnächst noch einiges mehr an Mitteln für Bildung und Schule, wie Schuldezernent Beck erläuterte. „Aus dem Bundesprogramm zur Verbesserung der Schulinfrastruktur kommen noch rund 1,1 Millionen Euro für Heiligenhaus.“, schilderte er. Damit nicht genug: Zudem sei die Schul- und Bildungspauschale nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz aufgestockt worden. „Da fließt noch ein siebenstelliger Betrag für die Schulinfrastruktur in Heiligenhaus.“ Und: Das Bundesforschungsministerium habe zudem angekündigt, fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung an Schulen zur Verfügung zu stellen. Auch davon werde die Stadt profitieren.
Das hörten die anwesenden Schulleiterinnen gerne, denn bei der Sitzung wurde auch eine Wunschliste der Schulen vorgelegt – etwa nach Geld für die Sanierung von Toiletten, für die Schaffung von Mehrzweckräumen oder für den Einbau von Alufenstern. Direkt positiv beschieden wurde die Bitte von IKG-Schulleiterin Britta Berschick nach der Einrichtung von flächendeckendem W-Lan am Gymnasium. Da die Verkabelung bereits erfolgt sei, würden dafür 6000 bis 8000 Euro benötigt. Die Ausschussmitglieder stimmten auch hier einstimmig dafür, dem Immobilienausschuss zu empfehlen, diese Mittel bereit zu stellen.
Unmut über Ogata-Betreuung an der Schulstraße
Für Diskussionen sorgte ein weiterer Antrag der CDU: Darin wurde gebeten zu prüfen, ob die Ogata-Betreuungszeiten an einem Grundschulstandort erweitert werden könnten. Da oft beide Eltern voll berufstätig seien, bekämen diese mit den bislang angebotenen Betreuungszeiten der Grundschulen (bis gegen 16 Uhr) häufig nicht genug Unterstützung. Die CDU schlug vor, „die Betreuungszeiten von 7 bis 18 Uhr auszuweiten“. Ein optimaler Standort sei die konfessionell ungebundene Grundschule Schulstraße.
Doch da regte sich Unmut: So beklagte die Grundschulleiterin Christina Hartmann, dass es seitens des Trägers (Diakonisches Werk) keinen Personalschlüssel für die Betreuung gebe: „Seit die Leitung gewechselt hat, wird das Personal so knapp eingesetzt. Es ist ein Riesenchaos“, sagte sie. Mehrere Ausschussmitglieder sprachen sich dafür aus, über einen Trägerwechsel nachzudenken.
Mit der Diakonie-Leitung soll ein Gespräch stattfinden
Schuldezernent Michael Beck erklärte, dass es kommende Woche ein Gespräch mit der Diakonie-Leitung geben werde. Darüber soll in der nächsten Sitzung berichtet werden. Zudem wurde beschlossen, dass künftig im Rahmen des Anmeldeverfahrens alle Schulen den Elternbedarf nach Betreuungszeiten abfragen sollen. Anja Winterscheidt (Grüne) regte an, bei einer Betreuung bis 18 Uhr über mehr Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen nachzudenken. Denn meistens seien Trainingszeiten nachmittags.
Daneben soll die Verwaltung die Situation bei der Ogata-Betreuung in der nächsten Sitzung darlegen. Christina Hartmann bat zudem um die Einrichtung einer dritten Ogata-Gruppe an der Grundschule Schulstraße für Seiteneinsteiger, oft mit Migrationshintergrund.