Hattingen. . Von Brandschutztüren bis zu Mitarbeiter-Schulungen: Wie die Hattinger Krankenhäuser versuchen, Bränden wie jetzt in Bochum vorzubeugen.

  • Brand an der Uni-Klinik in Bochum macht Mitarbeiter der Hattinger Häuser betroffen
  • Das EvK denkt über weitere Optimierung des Brandschutzkonzeptes nach
  • Die Helios-Klinik am Hagen bietet Patienten an, ihre mitgebrachten elektronischen Geräte zu überprüfen

Betroffenheit herrscht bei den Mitarbeitern der Hattinger Krankenhäuser über den Großbrand im Bochumer Uni-Klinikum, bei dem vergangene Woche zwei Menschen starben. Um einem so verheerenden Brand vorzubeugen, werde hier vor Ort aber viel getan.

„Sehr ernst“ werde das Thema Brandschutz bei den Helios-Kliniken genommen, teilte Volker Martin, Sprecher des hiesigen Einrichtung, mit. Schon 2012 habe Helios anlässlich eines Klinikbrandes im niedersächsischen Northeim „ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt, um Risiken von Bränden noch besser zu erkennen und zu beseitigen“. So arbeite jede Helios-Klinik eng mit den lokalen Behörden und Feuerwehren zusammen. Zudem habe die Klinikgruppe als erste in Deutschland ein „Brandschutzkataster“ entwickelt. „Wir bilden Brandschutzmanager aus, kümmern uns um die betriebliche Brandschutzorganisation.“

Zur Brandschutzvorsorge zähle schließlich auch ein spezielles Angebot der Klinik am Hagen für ihre Patienten: die kostenlose Überprüfung privater elektrischer Geräte, die diese in die Einrichtung mitbringen, auf mögliche Schäden.

„Mit Brandschutz beschäftigt sich bei uns jeder“, sagt Ulrich Froese, Geschäftsführer der Augusta Kliniken Bochum Hattingen, zu denen das Evangelische Krankenhaus gehört. Alle Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, sagt Froese, es gibt auf jeder Station einen Brandschutzbeauftragten. Brandschutztüren sorgen dafür, dass ein Feuer sich nicht so schnell ausbreiten kann, sie hielten den Flammen, so Froese, für etwa 90 Minuten stand. Zudem gebe es überall im Krankenhaus zusätzlich Rauchschutztüren, Feuerlöscher, auch Brandmelder in den Fluren, den Rettungswegen – indes nicht in jedem Patientenzimmer.

Den Brand in der Uni-Klinik Bochum nehme man aber zum Anlass darüber nachzudenken, „ob wir unser Brandschutzkonzept weiter optimieren können“. Etwa durch den Einbau von Brandmeldern in den rund 200 Patientenzimmern.

In der Klinik Blankenstein muss jeder Mitarbeiter der Klinik regelmäßig eine Brandschutzschulung absolvieren, informiert Sprecher Jürgen Frech. Sie hat einen theoretischen und einen praktischen Teil. Für alle Häuser des Katholischen Klinikums Bochum, dazu gehört das Hattinger Haus, ist ein Brandschutzbeauftragter benannt. Darüber hinaus gibt es auf allen Stationen speziell geschulte Brandschutzhelfer, die im Fall eines Feuers Ansprechpartner für die Feuerwehr sind.

„Die Klinik Blankenstein hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Stationen renoviert. Bei diesen neuen Stationen sind auf jedem Zimmer und auf jedem Flur Brandmelder vorhanden“, erklärt Frech. Wo möglich, würden auch schwer entflammbare Materialien eingesetzt – beispielsweise bei Gardinen.

Das Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.