Velbert. . Seitdem der Nizzatal-Sportplatz in Velbert-Langenberg durchgehend geöffnet ist, wird dort auch dauernd gebolzt. Sogar aus den Nachbarstädten reisen die Hobbykicker an.

Nein – gegen Sportler und Fußballer haben sie nichts. Und dass der neue Sportplatz im Nizzatal in Velbert-Langenberg, für 1,5 Millionen Euro komplett erneuert, ausgiebig genutzt wird, finden Klaus und Ulrike Hellenbruck auch prima. Doch was die Anwohner der Gartenheimstraße stört: „Der Lärm ist zuweilen unerträglich – selbst an Sonntagen, zuweilen bis die Abendstunden.

An einem schönen Sonntagnachmittag auf der Terrasse sitzen: „Das ist fast gar nicht mehr möglich – das ging nicht einmal am Ostersonntag“, berichtet Klaus Hellenbruch. Kaum mehr als 50 Meter Luftlinie wohnen er und seine Frau vom Nizzatal-Sportplatz entfernt. „Und täglich wird dort Fußball gespielt – mit entsprechender Geräuschkulisse, auch durch lautes Geschrei“, berichten die Eheleute.

„Affenkäfig“ ist besonders laut

Richtig massiv geworden sei das Problem jedoch erst, als im Herbst vergangenen Jahres der Sportplatz nicht mehr abgeschlossen worden sei, um den in der Sporthalle am Gymnasium untergebrachte Flüchtlingen als Sportstätte zur Verfügung zu stehen. Die Flüchtlinge sind zwar inzwischen in anderen Stadtteilen untergekommen – dafür hat ein regelrechter Zuzug der Freizeitsportler eingesetzt.

„Es scheint sich bis Wuppertal rumgesprochen zu haben, dass der Sportplatz im Nizzatal Tag und Nacht geöffnet ist“, vermutet Klaus Hellenbruck. Was ihm und seiner Frau besonders zusetzt: Das Gekicke im „Affenkäfig“, dem Kleinfußballfeld. „Wenn die dauernd vor die Banden schießen, dann hört man das im Haus – trotz Dreifachverglasung“, so Ulrike Hellenbruck.

Was die Eheleute außerdem ärgert: Kaum jemand halte sich noch an die Verbotsschilder, die es beispielsweise untersagen, auf dem Platz Fahrrad zu fahren oder zu rauchen. „Da kommen manche Jugendliche mit dem Skateboard, da kommen Hundehalter, und Hundehaufen hat der Platzwart auch schon wegmachen müssen“, haben die Anwohner beobachtet.

Stadt will Entwicklung beobachten

Bei der Stadt ist man von diesen Schilderungen überrascht. „Beschwerden hat es schon mal gegeben – aber nur wegen Vereinen, die abends länger spielen als es erlaubt ist“, sagt Michael Bösebeck, bei der Stadt für die Sportstätten zuständig. Die Entscheidung, die Sportplätze in Velbert generell auch für den Breitensport zu öffnen, sei im Sportausschuss gefallen. „Und der Platz im Nizzatal sollte da ein Probelauf sein“, so Bösebeck.

Der Leiter der Abteilung Sport- und Betriebsmanagement kündigte jedoch an, die Angelegenheit demnächst genauer beobachten zu wollen. „Und notfalls müssen wir auch entscheiden, den Platz beispielsweise sonntags nach den Vereinsspielen wieder abzuschließen.“ Darüber müsse man allerdings zunächst hausintern und dann im Sportausschuss beraten.