Sprockhövel. Die letzten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr verließen erst am Montag das Gewerbegebiet Stefansbecke II in Sprockhövel. Seit Samstag hielt ein Großbrand die Einsatzkräfte in Atem. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Essen nahmen die Ermittlungen auf.
Die letzten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr verließen am Montagvormittag das Gewerbegebiet Stefansbecke II. Feuerwehrchef Christian Zittlau erklärte zuvor müde und abgespannt den Löscheinsatz des Großbrandes bei dem Unternehmen WKW-Automotive Faulenbach GmbH & Co. KG um 8 Uhr offiziell für beendet.
Ein Zugang zu der völlig zerstörten Produktionshalle war nicht möglich. Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Essen nahmen die Ermittlungen auf. Dietmar Trust, Sprecher der Kreispolizeibehörde Schwelm, erklärte am Mittag,
„Bisher haben wir keinerlei Verdachtsmomente für ein straffälliges Verhalten. Es gibt auch keine Hinweise für eine vorsätzliche Brandstiftung“. In der 7000 Quadratmeter großen Halle wurde eine Fläche von 25 mal 25 Meter von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, so Trust weiter. Ein Gutachter werde in Absprache zwischen der Staatsanwaltschaft und der Versicherung des Automobilzulieferers weitere Untersuchungen anstellen.
Brandursache könnte eine Verpuffung gewesen sein
Das Unternehmen, mit Hauptsitz in Wuppertal, teilte am Montag mit: „Was den Brand bei der Faulenbach GmbH & Co. KG ausgelöst hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt nur vermutet werden. Vermutlich handelte es sich um eine Verpuffung, die innerhalb der Anlage zu einem Brandherd führte, der dann auch auf das Gebäude übergegriffen hat.“
Großbrand in Sprockhövel
Der Schaden an Gebäude und Anlagen beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Von einer Summe zwischen 10 und 12 Millionen Euro ist die Rede. Die Produktion wird vermutlich 10 bis 12 Monate zum Erliegen kommen. Andere Betriebe der Firmengruppe werden die Produktion bis dahin übernehmen.
In grünen Schutzanzügen gehüllte Mitarbeiter eine Hagener Spezialfirma war gestern weiterhin damit beschäftigt kontaminiertes Löschwasser aus der Produktionsruine abzupumpen. „Es handelt sich um Sondermüll“, So Sprockhövels Ordnungsamtsleiter Thomas Mai.
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Obwohl die Feuerwehr am Samstag den Abfluss des Löschwassers in den Fischteich des ASV Sprockhövel schnell abriegeln konnte, flossen nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 8000 Kubikmeter Wasser in den Teich, der als Regenrückhaltebecken dient.
Um den Fischbesatz in dem Gewässer - das vom Ordnungsamt abgesperrt wurde - machen sich Anwohner und Vereinsmitglieder große Sorgen. Auf dem Gewässer wurden verendete Fische entdeckt. Die Haßlinghausenerin Christa Schneider sagt: „Das Wasser darf künftig nicht in den Teich gelangen. Da muss sich die Stadt etwas einfallen lassen. Einen ähnlichen Gau gab es ja schon vor einigen Jahren mal. Bisher ist aber nichts geschehen.