Sprockhövel. Eine ungewidmete Straße, ein Teil der Hombergstraße, wird zum Ärgernis der Anwohner. Im Beschwerdeausschuss beklagten sie sich über den desolaten Zustand der Straße. Wirklich ernst genommen fühlten sie sich nicht.
Wie vor Jahren an der Löhener Egge, so sorgt auch jetzt eine ungewidmete Straße, ein Teil der Hombergstraße, für Unverständnis bei dem Ehepaar Gerda und Wolf-Dieter Kriegeskorte. Im Beschwerdeausschuss klagten sie den Politikern ihr Leid über den desolaten Straßenzustand, wiesen auf Gefahren eines Abrutschens der Böschung zur Haßlinghauser Straße hin. „Wir wurden da abgebügelt. Ein Politiker meinte sogar, wir sollten doch froh sein, im Grünen zu wohnen“, berichtet Gerda Kriegeskorte heute noch empört.
Bis vor einiger Zeit hat die Stadt den schmalen Weg noch mit Asphalt ausgebessert. Auch einen Winterdienst gab es. Die Zeiten sind vorbei.“Es hat sich um freiwillige Leistungen gehandelt, die wir unter dem Sparzwang der Haushaltssicherung nicht mehr leisten dürfen“, sagt Tiefbauamtsleiter Willi Schäfers. Bei einer Überprüfung habe sich zudem herausgestellt, dass für den Streckenabschnitt von der Haßlinghauser Straße bis zum Ende des Grundstücks der Familie kein Eigentümer zu erkennen sei. Schäfers: „Es handelt sich sozusagen um Niemandsland.“ Ab der Grundstücksgrenze der Familie werde die Hombergstraße im Straßenkataster als Privatstraße geführt.
Probleme für die Müllabfuhr
Früher war die Hombergstraße eine beliebte Abkürzung zwischen Haßlinghauser Straße und Mausegatt. Dann wurde der Radweg gebaut und eine darüber führende Eisenbahnbrücke, die für viel Geld hätte saniert werden müssen, abgerissen. Gerda Kriegeskorte: „Wir machen uns Sorgen wie es weitergehen soll. Mein Mann ist 76 und ich bin 75 Jahre alt. Wenn sich der Straßenzustand weiter verschlechtert und der schwere Müllwagen nicht mehr zu unserem Grundstück gelangen kann, weiß ich nicht, wie wir die Mülltonnen an die Haßlinghauser Straße bekommen.“
Durch den Abriss der Eisenbahnbrücke habe die Stadt den Anliegern der Häuser 69 und 66, die von den Vorfahren vor mehr als 100 Jahren gebaut worden seien, auch die alternative Möglichkeit genommen, mit dem Auto in Richtung Mausegatt und weiter ins Dorf zu gelangen.
Anlieger müssen selber anpacken
Willi Schäfers zeigt Verständnis für die Sorgen des Ehepaares. Aber: „Dort wo die Stadt keine Verkehrssicherungspflicht und Unterhaltungspflicht für Straßen hat, müssen die Anlieger für Ausbesserungsarbeiten selber sorgen und den Winterdienst zum Beispiel über Landwirte organisieren.“ In mehreren Ortsteilen der Stadt, zum Beispiel im ländlichen Herzkamp, sei dies so. In der Stadt seien 156 Straßen gewidmet, 39 nicht. Zu den nicht gewidmeten Straßen zählen zum Beispiel die Albringhauser Straße in Hiddinghausen sowie die Straße Alt Bossel in Niedersprockhövel.