Der Planungsfortschritt zum Bau der Umgehungsstraße (L 70n) in Niedersprockhövel geriet im vergangenen Jahr wieder einmal ins Stocken.

Personelle Veränderungen in der Regionalniederlassung Hagen vom Landesbetrieb StraßenNRW sowie erneute Überprüfungen von Gutachten waren die Ursache. Ein schon im vergangenen Herbst vorgesehener Erörterungstermin musste verschoben werden.

Und dabei hatte sich die Sprockhöveler Verwaltung alle Mühe gegeben, frühzeitig ihre umfangreiche Stellungnahme zu Einwänden, Bedenken und Anregungen nach der öffentlichen Auslegung der Pläne nach Hagen zu schicken. Beigeordneter Bernd Woldt machte auf Anfrage keinen Hehl daraus, dass er die erneute Verzögerung bedauert. „Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass bis zum Ende dieses Jahres ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt.“ Doch ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Erörterungstermin tritt die Planung auf der Stelle.

Der Erörterungstermin hat unter anderem den Zweck, rechtzeitig von Bürgern eingereichte Bedenken und Anregungen mit den Beteiligten, dies sind in diesem Fall die Stadt Sprockhövel, StraßenNRW und Vertreter des Regierungspräsidenten Arnsberg, zu besprechen und nach Möglichkeit eine Einigung zu erzielen. Wie Klaus Gillmann vom Planungsbüro der Hagener Regionalniederlassung am Donnerstag sagte, wolle man den Termin in der ersten Jahreshälfte in Sprockhövel ansetzen, „vielleicht schon nach Ostern“. Und Woldt bemerkt: „Seit 1993 steht das Projekt mit der Dringlichkeitsstufe 1 versehen im Landesstraßenausbauplan.“ StraßenNRW hatte bereits im Jahr 1999 das „Linienbestimmungsverfahren”, das den genauen Verlauf der Straße zum Inhalt hat, abgeschlossen. Mit ein Grund für die zähe Planung dürfte sein, dass sich die Bestimmungen und Vorgaben für Gutachten im Verlauf der Jahre immer wieder geändert haben und aktualisiert werden mussten. Dies trifft unter anderem auch auf die Richtlinien für den aktiven und passiven Lärmschutz, für die Ableitung von Niederschlagswasser und Aspekte des Umwelt- und Tierschutzes zu. Für das Projekt werden rund vier Millionen Euro veranschlagt. An die einen Kilometer lange Ortsumgehung zwischen der Haßlinghauser und der Wuppertaler Straße wird das Wohngebiet Börgersbruch, das Schulzentrum und das Gewerbegebiet Hombergstraße angeschlossen.