Sprockhövel. . Ein bislang unbekannter Zusteller hat seine Postlieferung in dem Waldstück an der Hombergstraße entsorgt. Zeitschriften, Briefe und Plastikumschläge liegen am Rande des Radweges im Regen - mit vollständigen Adressen und Kundennummern.
Der Albert-Schweitzer-Verband hätte Frau H. aus Sprockhövel gerne darüber informiert, dass neue „Schutzengel“ gesucht werden. Frau B. hat vielleicht auf die Mitglieder-Zeitschrift der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG) gewartet. Angekommen ist diese Post bei den Adressaten in Sprockhövel nie. Unbekannte haben sie und Dutzende andere Sendungen entsorgt – am Rande des Radweges, mit vollständiger Adresse und teilweise sogar der Kundennummer.
Wo die Hombergstraße auf die alte Bahntrasse trifft, liegt die Post jetzt in einem kleinen Waldstück. Die Papierumschläge wellen sich vom Regenwasser, an den Plastikverpackungen anderer Sendungen perlt der Regen ab. Welcher Zusteller dafür verantwortlich ist, lässt sich nicht ohne Weiteres zurückverfolgen. Der Müll trägt keine Stempel, von einer Plastikverpackung scheint ein Papieraufkleber entfernt worden zu sein. Der Deutschen Post ist der Fall bekannt, aber sie sei nicht verantwortlich dafür, sagt Pressesprecher Dieter Pietruck. Die zuständige Stelle in Essen habe das geprüft und festgestellt, dass es sich nicht um „bei der Post eingelieferte Sendungen“ handele.
Auch bei den Unternehmen, deren Prospekte und Kataloge nicht ihren Bestimmungsort erreicht haben, weiß man im Moment nicht mehr. Claudia Heyer von der Jürgen Heyer GmbH, einem Vertrieb von Bedarf für Kindereinrichtungen aus Kümmersbruck östlich von Nürnberg, dessen Katalog 2012/2013 auch auf dem Haufen am Sprockhöveler Radweg gelandet ist, sagt, ihr Unternehmen arbeite mit einem Büro zusammen, das sich um die Verteilung kümmere. „Wir werden jetzt nachfragen, was da los ist.“ Den Namen des Büros nannte Claudia Heyer nicht.