Sprockhövel. . Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU-Ennepe-Ruhr hält die von der Politik derzeit viel diskutierten anonymisierten Bewerbungen für einen falschen Weg.

Dies betonte der Vorsitzende der MIT, der Sprockhöveler Arzt Dr. Hans-Joachim Lauber, zur aktuellen Diskussion. Neben der fachlichen Qualifikation seien insbesondere für Klein- und Mittelständische Unternehmen auch persönliche Daten erforderlich, um sich ein Bild über die Eignung eines Bewerbers zu machen. Lauber: „Gerade im Dienstleistungsbereich und in den Freien Berufen ist das individuelle Erscheinungsbild von Bewerberinnen und Bewerbern entscheidend. Das geltende Antidiskriminierungsgesetz verhindert bereits, dass Bewerber diskriminiert werden.“

Anonymisierte Bewerbungen seien eine Scheinlösung. Spätestens bei der Vorstellung des Bewerbers würden seine persönlichen Daten bekannt. Nachhaltig wären allenfalls massiv steigende Verwaltungskosten sowie ein zeitlich längerer und umständlicher Bewerbungsvorgang - insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. „Bezeichnenderweise nehmen deshalb am Pilotprojekt nur große internationale Unternehmen teil, die über ihre Personalabteilungen und Mitarbeiter in den USA bereits entsprechende Verfahren kennen“, sagt Lauber.

Außerdem könnten anonyme Bewerber auch Qualifikationen vortäuschen, die sie gar nicht besäßen, um daraus Vorteile zu ziehen, gibt Lauber zu Bedenken.