Sprockhövel. . Der verschmutzte Radweg in Sprockhövel ärgert Radfahrer und Stadt gleichermaßen. Verschiedene Aktionen zur Sauberhaltung des Weges scheiterten, der Stadt fehlt das Geld für eine regelmäßige Kontrolle. Jetzt appelliert ein Anwohner an die Bürger, aktiv zu werden.
Detlef Clever macht den Eindruck, ein ruhiger, ausgeglichener Mann zu sein. Als der 62-Jährige vor einem Jahr nach Sprockhövel zog, um seiner Arbeitsstelle in Haßlinghausen näher zu sein als in Düsseldorf, da suchte er: ländliches Leben und Ruhe. Heute sagt er: „Hätte ich mir das damals mal etwas genauer angeschaut.“
Denn nur eine kurze Strecke von seiner Wohnungstür entfernt betritt Detlef Clever den Radweg auf der Höhe des Aldi-Marktes. An dieser Stelle erschreckt nicht die Masse Müll an einem Fleck, sondern die kontinuierliche Verschmutzung über eine längere Wegstrecke. „Bis zur Hauptschule ist das so – total verdreckt“, sagt Clever.
Bei diesem Anblick verändert sich Clever äußerlich nicht, aber er sagt: „Das macht mich wütend. Ich mache mir Gedanken über die Umwelt, es muss jeder was dazu tun.“
Hundekot bleibt ein Dauerproblem
Detlef Clever hat sich in seinem Ärger an das Ordnungsamt der Stadt gewandt, wo man die Verschmutzung des Radweges schon lange kennt. „Es ist immer wieder ein Ärgernis, dass Bürger sowohl Abfälle als auch die Hinterlassenschaften ihrer Hunde oder Pferde nicht beseitigen, wozu sie allerdings verpflichtet sind“, sagt Amtsleiter Thomas Mai. Bereits 2008 sei der Versuch gestartet worden, dies durch das Aufstellen von Spendern mit Hundekotbeuteln zu verhindern. Die Bilanz dieses Versuchs sei fatal ausgefallen: „Die Aktion brachte absolut keinen Erfolg.“
Auch gelegentliche Kontrollen stärker frequentierter Stellen des Radweges zeigten kaum Wirkung, denn nur selten erwische man ja jemanden auf frischer Tat. Unter anderem deswegen habe auch der Vorschlag Clevers, zum Beispiel Rentner als Paten für bestimmte Abschnitte zu gewinnen, wenig Aussicht auf Erfolg. Zudem könnten die Paten Radwegbenutzer, die ihren Dreck einfach an die Seite werfen, höchstens darauf ansprechen, und den Dreck entfernen. Mehr nicht. Er habe den Vorschlag trotzdem ans Tiefbauamt weitergeleitet, das für die Pflege der Grünbereiche zuständig sei. Man wolle ihn intern diskutieren, sagt Mai.
Detlef Clever, der trotz seiner Berufstätigkeit mitmachen würde, wenn es eine Initiative zur Pflege des Radweges gäbe, versteht die Haltung Mais. „Die Stadt hat begrenzte Mittel.“ Er richte seinen Appell auch eher an seine Mitbürger, sagt Clever.