Sprockhövel. .

Tanja Löwe aus Sprockhövel ist Tierheilpraktikerin. Eine eigene Praxis braucht sie dafür nicht, denn die 36-Jährige besucht ihre Patienten bei Herrchen und Frauchen. Vor der Behandlung sammelt sie Informationen über die Patienten

Hündin Tessa muss einiges über sich ergehen lassen: Ohren gucken, abhorchen – und gut aussehen muss sie dabei auch noch, fürs Foto. Am anderen Ende des Stethoskops sitzt Tierheilpraktikerin Tanja Löwe (36), die seit zweieinhalb Jahren in ihrem Beruf arbeitet. Dass sie Tiere bei sich zu Hause untersucht, ist die Ausnahme. Eine Praxis hat sie nicht und besucht ihre Patienten bei Herrchen und Frauchen. „Ich wollte immer was mit Tieren machen. Mir reichte mein alter Bürojob nicht mehr, und ich machte die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin“, sagt Tanja Löwe.

Ihre zweijährige Ausbildung hat sie an der Paracelsus-Schule für Naturheilverfahren in Essen gemacht, anschließend ein Praktikum bei einem Wittener Tierarzt, mit dem sie heute noch zusammenarbeitet. „Wenn die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, verweist er die Tierbesitzer an mich. Komme ich nicht weiter, schicke ich die Tiere zu ihm“, sagt Löwe. Mal sei das eine, mal das andere besser.

Viel Zeit für Gespräche

Bei ihren Untersuchungen legt Tanja Löwe darauf Wert, sich viel Zeit für die Tiere zu nehmen und führt zuerst immer ein Gespräch mit den Besitzern. „Dabei erfrage ich etwas über die Vorerkrankungen des Tieres, über das jetzige Leiden und über ihren Charakter“, sagt sie. Als Heilpraktikerin müsse sie immer das ganze Tier im Blick haben, nicht nur die Symptome. Während des Gesprächs beobachtet sie auch das Verhalten des Tieres aufmerksam: Wie ist es heute gestimmt? Fühlt es sich wohl? Ist es nervös oder aggressiv?

Danach erst geht es an die Untersuchung und Behandlung. Je nach Diagnose auch mit ausgefallenen Methoden wie der Phytopathie. Hier kommen ausschließlich Pflanzen zum Einsatz – zum Einreiben, für Tees und Bäder.

Blutegel und Bachblüten

Die Behandlung mit Blutegeln soll bei Arthrose wahre Wunder wirken. „Gerade große Hunderassen wie Schäferhunde haben dieses Leiden. Die Stoffe, die von den Blutegeln abgegeben werden, sind entzündungshemmend und blutverdünnend“, sagt Tanja Löwe.

Eine weitere Methode ist die Behandlung der Tiere mit Bachblüten. „Die Einnahme der Blüten beruhigt. Bachblüten kennt jeder. Sie finden auch bei den sogenannten Rescue-Tropfen ihre Anwendung, die beispielsweise bei Autounfällen zur Beruhigung verabreicht werden“, sagt Tanja Löwe.

In Zukunft möchte Tanja Löwe eine eigene Praxis eröffnen. „Meine Hausbesuche werde ich aber immer beibehalten.“