Die Gelsenkirchenerin Judith Tolomello wendet die fernöstliche Klangschalen-Therapie in der Tierwelt an. Momentan leistet sie auf dem Gebiet noch viel Aufklärungsarbeit. Demnächst kommen die Hunde dran.

„Alles ist Klang”, besagt ein tibetanisches Sprichwort. Dieser Klang ist nach fernöstlicher Philosophie sehr wichtig für die innere Harmonie. Um die zu erhalten, sollen Klangschalenmassagen helfen. Diese findet man in Wellnesscentern, aber manchmal auch im Pferdestall.

Judith Tolomello (28) aus Horst gehört zu den wenigen, die eine solche Massage nicht für Menschen, sondern für Tiere anbieten. Denn auch Pferde leiden unter Stress, Verkrampfungen und anderen Erkrankungen.

Seit ihrer Kindheit mit Pferden beschäftigt

Seit ihrer Kindheit hat sich Judith Tolomello viel mit Tieren, besonders mit Pferden beschäftigt. Auf die Idee, Pferde mit Klangschalen zu behandeln, kam sie durch ihren Onkel, der die fernöstliche Methode bei Menschen durchführt. „Seitdem ich mich einmal selbst erfolgreich gegen Rückenschmerzen auf diese Art behandeln ließ, bin ich absolut fasziniert von der Wirkung dieser Methode”, sagt Tolomello.

Um den Tieren auf sanftem Wege Linderung zu verschaffen, behandelt Judith Tolomello nach der alten asiatischen Tradition. „Natürlich sind meine Schalen größer, als die, die bei Menschen Anwendung finden, aber das Prinzip ist das Gleiche”, sagt Tolomello. Pferde reagieren besonders auf tiefe Töne und zeigen eindeutige Reaktionen. Tolomello muss dann wissen, wie sie die zu interpretieren hat, um auf diese einzugehen. „Jedes Tier gibt mir individuelle Zeichen. Das Schönste für mich ist es, wenn ich in den Augen des Tieres sehe, dass es entspannt ist und die Behandlung genießt”, sagt sie.

Bei ihrer Arbeit hilft Tolomello Pferd und Halter. Denn das Verhältnis zwischen ihnen sei sehr wichtig für die Behandlung, da sich die Entspannung oder Nervosität des einen auf den jeweils anderen übertragen kann.

Besuche auf Tiermessen

Doch da die Wellnessfrau erst kürzlich den Schritt in Richtung Selbstständigkeit gemacht hat, muss sie auch praktisch denken: „Ich stehe noch am Anfang und leiste momentan viel Aufklärungsarbeit, da die Klangmassage für Pferde im Ruhrgebiet noch nicht allzu weit verbreitet ist.” Dazu nutzt die Horsterin auch Besuche auf Tiermessen, um sich und ihr Angebot vorzustellen. So ist sie zum Beispiel im Oktober bei der Messe „Pferd und Hund” in Dortmund vertreten. Bei dieser Gelegenheit kann sie gute Kontakte knüpfen. Für sie ist es wichtig, dass die Menschen verstehen, dass die Behandlung ernst zu nehmen ist, dass sie hilft und kein Humbug dahinter steckt.

Besonderen Wert legt Judith Tolomello auf die Qualität ihrer Arbeit. Sie schlägt nicht einfach wahllos ihre Schalen an, sondern eignet sich nötiges Fachwissen an. Dazu absolviert sie seit Mai eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin. „Mir ist es wichtig, dass das Gesamtpaket stimmt. Meine Behandlung basiert auf Hintergrundwissen. So kann ich ernsthaft mit anderen Fachkräften zusammenarbeiten und dem Tier helfen”, erklärt sie.

Intuition und Gefühl

Grundvoraussetzungen, um bei der Klangschalenmassage richtig auf Mensch und Tier eingehen zu können, seien Intuition, Gefühl und Achtsamkeit. „Angst vor Pferden sollte man natürlich auch keine haben”, sagt Tolomello.

Ihr nächster Schritt soll nun die Ausweitung ihres Angebots auf Hunde sein. „Auch wenn die Tiere sehr unterschiedlich sind, so reagieren beide auf Klänge und ihnen kann damit geholfen werden”, erklärt sie.