Sprockhövel. Die Umgehungsstraße L70n in Sprockhövel ist immer noch nicht freigegeben. Bürgerinnen und Bürger ärgern sich. Was sie – und die Stadt – sagen.
Wann wird sie endlich fertig? Gemeint ist die Umgehungsstraße. Die Straße, die seit Jahrzehnten für Diskussion, Probleme und jede Menge Bürokratie sorgt. Und die immer noch nicht für den Verkehr freigegeben ist. Das ärgert auch viele Bürgerinnen und Bürger.
„Hier stehen schon seit Wochen, nein sogar Monaten nur die Warnbaken, mehr passiert nicht“, teilt Nicole Wagner ihre Beobachtungen. Mit ihrem Rad fährt sie regelmäßig entlang der Trasse. „Und die Straße sieht doch eigentlich fertig aus, warum kann man also nicht auch da lang fahren?“, zeigt sich die Rentnerin irritiert.
Umgehungsstraße L70n: Das sagen Sprockhöveler
Eine Frage, die nicht nur sie beschäftigt. „Meines Wissens ist die Straße noch gar nicht fertig und es wird wohl auch noch einige längere Zeit dauern“, erklärt Nadine Schenkewitz. Sie hätte sich Pünktlichkeit gewünscht. „Dann würden sie wenigstens nicht alle durch unsere Kleinbeck fahren“, erzählt sie weiter.
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Rückblick: Nach etlichen Jahren des Streits begannen im Dezember 2018 die ersten Bauarbeiten. Nach und nach rollten die Bagger.
Die Straße ist fertig – und dennoch nicht geöffnet
Nun ist die Straße fertig – eigentlich. Der Belag ist gegossen, die Straßenführung festgelegt und somit wäre die L70n fahrbereit, aber ohne Straßenschilder und ohne fertiggestellte Fußgängerbrücke wird sie für die Öffentlichkeit dennoch nicht geöffnet.
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Als Grund nennt „Straßen.NRW“ Lieferschwierigkeiten. Eine Freigabe der Straße wird dadurch seit Monaten verzögert und ist auch realistisch nicht absehbar. Stadt und Bürger müssen dabei gleichermaßen warten. „Die Stadt hat kaum bis gar keinen Einfluss auf die Situation“, erklärt Gerd Fischer, Vorsitzender vom Ausschuss für Umwelt und Verkehr. Verantwortlich für die Umsetzung der Straße mitten im Stadtgebiet von Sprockhövel ist „Straßen.NRW“. „Die Informationslage ist schwierig und eher sehr vage ausgedrückt“, bemängelt Fischer die fehlende Transparenz.
Stadt-Mitarbeitender wartet seit 40 Jahren auf die Umsetzung
Um mehr Verkehrsentlastung zu schaffen, wurde die Idee zur Umgehungsstraße schon vor Jahrzehnten gefasst. „Ich selbst warte eigentlich schon seit vierzig Jahren auf die Umsetzung“, ergänzt Gerd Fischer.
Und damit ist er nicht alleine. „Das Ganze zieht sich einfach schon so unendlich lange“, bemerkt Karl Jaschke. Der Baubeginn war für ihn damals ein guter Schritt, er sah nur Vorteile. „Der ganze Verkehr bekommt eine Alternative und die Hauptstraße wird ruhiger“, bemerkt er weiter. Seine Hoffnung ist groß. „Es ist aktuell katastrophal, wenn man in den Stoßzeiten mit dem Auto unterwegs ist.“
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Fehlende Parkplätze, zu viele Verkehrsteilnehmer und blockierte Straßen durch Lieferverkehr würden die Hauptstraße regelrecht verstopfen. „Die Umgehungsstraße ist dringend notwendig“, stimmt Janine Weigl zu. Auch sie wartet ungeduldig auf die Freigabe, da die Verkehrssituation so auch für ihre Tochter sicherer werden würde. „Ihr Schulweg kreuzt hier“, erklärt die junge Mutter.
Sprockhövelerin erhofft sich sichereren Schulweg
Gerade die kreuzenden Lastwagen würden ihr Sorgen bereiten. „Sie kennt die Regeln und es ist auch nur ein kurzes Stück, aber so begleite ich sie doch lieber.“ Es bleiben die Ungeduld und das Hoffen, dass die Fertigstellung und Freigabe der L70n nicht so lange dauert wie der Baubeginn nach der Idee.