Sprockhövel. Die Brennerei Habbel hat sich für ein Projekt mit der Sprockhöveler Brauerei Wiegenbräu zusammengefunden. Hier ist das Geheimnis des Bierlikörs.

Hand aufs Herz: Mit dem Begriff Bierlikör werden zwei Welten miteinander verbunden, die so gar nichts miteinander zu tun haben. Überzeugte Biertrinker sind eher selten süßem Likör zugeneigt, denn der Likör wiederum steht im Ruf, eher weibliche Anhängerschaft – mit und ohne Sorgen – zu begeistern. In Sprockhövel wurde dennoch jetzt eine denkwürdige Kooperation der Habbels-Brennerei mit der Brauerei Wiegenbräu gefeiert.

Marketingtechnisch gut kalkuliert

Marketingtechnisch gut kalkuliert wurden die erste schwarzetikettierten Flaschen Bierlikör auf der größten Party Sprockhövels, dem Stadtfest, am vergangenen Wochenende geöffnet. Schon wieder ein ansprechende Genussmittel aus Sprockhövel, ideenreich gemacht mit sehr hohen Qualitätsansprüchen. Dafür steht zunächst einmal der Produzent. Pascal Marré, Sommelier der Brennerei und Destillerie Habbel, berichtet, wie es zu der Zusammenarbeit gekommen ist.

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Startschuss vor fünf Monaten

So sieht er aus, der Bierlikör, das gemeinsame Kind der Brennerei Habbel mit der Brauerei Wiegenbräu.
So sieht er aus, der Bierlikör, das gemeinsame Kind der Brennerei Habbel mit der Brauerei Wiegenbräu. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

So ist es gut fünf Monate her, dass sich Wiegenbräu bei Hebbels gemeldet hat. „Die Idee kam von den Betreibern von Wiegenbräu, und die hatten eine klare Vorstellung davon, was sie wollten – einen Likör auf der Basis ihres Altbiers“, so Marré. Im Vorfeld waren nun eine Menge Absprachen zu treffen, wie das neue Modegetränk beschaffen sein sollte – Alkoholgehalt etwa (22 Prozent), Zuckergehalt, wie es schmecken soll und wie viele Chargen im Auftrag von Wiegenbräu hergestellt werden sollten. „Bei solchen Fremdherstellungen verabreden wir zunächst eine Grundmenge von 300 Litern, die in 600 Flaschen abgefüllt werden“, sagt Pascal Marré. Ein halber Liter Bierlikör kostet 24 Euro.

Muster werden hergestellt

Auf Grundlage der verabredeten Parameter stellte die Habbel-Mannschaft nun so genannte Muster her, die von Wiegenbräu verkostet und begutachtet wurden. Dann brachten die Brauer ihr Bier zu Habbel, wo es auf Basis eines geheimbleibenden Rezeptes zu Likör verarbeitet wurde. „Als alles fertig war, haben wir das „Die Gestaltung der Flasche und auch das Marketing liegen normalerweise bei den Fremdherstellungen selbst“, betont der Sommelier. Da Habbel und Wiegenbräu jedoch eine Kooperation beschlossen haben, gibt es den Bierlikör auch im Habbelladen und online zu kaufen.

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Alkoholisches „Malzbonbon“

Entstanden sei bei dem Gemeinschaftsprojekt quasi ein alkoholisches „Malzbonbon“, in dem der Charakter des Wiegenbräu Stollenbier deutlich hervortrete, berichtet Wiegenbräu. Die alkoholische Basis bildet ein Weizendestillat aus heimischem Getreide. Alles andere bleibt natürlich Rezeptgeheimnis. Auf dem Stadtfest gaben sich Habbel und Wiegenbräu großzügig: es durfte kostenlos probiert werden.

Habbel größte Obstbrennerei der Region

Seit 1878 ist die Destillerie & Brennerei Heinrich Habbel an der Stadtgrenze zu Gevelsberg bereits im Familienbesitz. Die ehemalige Kornbrennerei mit angeschlossener Landwirtschaft ist heute die größte Obstbrennerei in der Region. Eine der wenigen Brennereien der Region, die übrig geblieben ist. Wiegenbräu entstand 2020 im Schatten des Malakow-Turms der Zeche Alte Haase, dort wo der Bergbau seinen Anfang nahm. In Sichtweite der Zeche entstanden in der kleinen Brauerei eine Vielzahl von Suden, aus denen sich im Laufe der Jahre die Sorten Landbier, Kellerbier und Stollenbier entwickelten.

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