Sprockhövel. Wie soll die Mittelstraße in Haßlinghausen zukunftsfährig gemacht werden? Das sind die Meinungen der Sprockhöveler Bürgerinnen und Bürger dazu.

Ruhezonen, Fahrradständer, Geschäftsräume statt Erdgeschosswohnungen – die Pläne der Stadt für den Umbau der Mittelstraße in Haßlinghausen sind konkret geworden. Diese sagen allerdings nicht jedem zu, Kritik gab es sowohl von Einzelhändlern als auch vom Haus- und Grundbesitzerverein. Sorgen macht den beiden Parteien vor allem die Parkplatzsituation, denn die könnte durch den Umbau deutlich angespannter werden. Nun aber die große Frage: Wie stehen die Bürger des Stadtteils zu den Plänen für die Mittelstraße? Das haben wir herausgefunden.

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„Die Mittelstraße stirbt immer mehr aus“

„Ich würde mich freuen, wenn die Mittelstraße belebter würde“, meint Udo Hiedels. Er lebt seit 37 Jahren in Haßlinghausen, hat seine Kindheit hier verbracht, hängt am Ortsteil. „Die Straße stirbt immer mehr aus, ich habe das im Laufe der Zeit mitangesehen. Deshalb wünsche ich mir mehr Geschäfte und weniger altengerechte Wohnungen.“

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Er schließt sich den Bedenken der Einzelhändler sowie des Haus- und Grundbesitzervereins an, möchte so viele Parkplätze wie möglich erhalten. „Eine Beruhigung des Verkehrs wird sowieso nicht stattfinden. Ich kann mir die Mittelstraße einfach nicht als Ort der Ruhe vorstellen, es gibt dort so oft Stau und Chaos. Mir würde auch kein Weg einfallen, die Autos umzuleiten.“ Die Unterbringung von Fahrradständer befürwortet der junge Mann trotzdem: „Die müssten direkt vor den Geschäften auf Bürgersteigen aufgestellt werden.“

„Die Parkplatzsituation ist jetzt schon ein Witz“

Ganz ähnlich sieht das auch Hannelore Densow, Ruhezonen an der Mittelstraße hält sie nicht für sinnvoll. „Die Mittelstraße wird von Autofahrern vor allem als Durchfahrtsstraße genutzt. Die, die die nicht über die Autobahn wollen, fahren dort her. Wie soll da denn Ruhe einkehren?“ Die Parkplatzsituation sei für sie jetzt schon „ein Witz“. Sie erklärt: „Wenn man nur zur Apotheke muss, hat man bereits zum jetzigen Zeitpunkt Probleme, einen Stellplatz zu finden. Sollte die Situation noch angespannter werden, werden früher oder später die Geschäfte darunter leiden, die müssen dann ausgelagert werden, wie es schon mit dem Netto-Markt passiert ist.“

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Andere Wünsche haben dagegen Andreas Jatzkowski und Renate Gumpertz. Jatzkowski ist heute wie so oft mit dem Rad unterwegs. „Die Mittelstraße sollte fahrradfreundlicher werden. So, wie es jetzt ist, ist es lebensgefährlich. Am liebsten würde ich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit weiter begrenzen, vielleicht auf Tempo 40.“ Weitere Fahrradständer befürwortet der Freizeitsportler: „Ich möchte mein Bike an mehreren Orten abstellen können, vor der Apotheke zum Beispiel, das kann ich aktuell nicht.“

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Die Umbaupläne der Stadt beschäftigen ihn sehr, in seiner Nachbarschaft werde viel darüber gesprochen. Sein persönlicher Eindruck: „Viele Autos stehen vor allem auf Höhe der Shell-Tankstelle, wo die Parkdauer unbegrenzt ist. Im zentralen Teil der Mittelstraße, wo sowieso nur zwei Stunden gestanden werden darf, sind dagegen oft Stellplätze frei. Die werden gar nicht so viel genutzt, wie an mancher Stelle behauptet wird.“

Wunsch nach Sitzgelegenheiten und Entspannung

Auch Gumpertz sorgt sich nicht um die Parkplatzsituation an der Mittelstraße. „Ich würde mich freuen, wenn ich an der eine oder anderen Stelle sitzen und etwas entspannen könnte. Längere Fußwege nehme ich dafür gerne in Kauf.“ Ihre Kritik an den aktuellen Umbauplänen: „Erdgeschosswohnungen an der Mittelstraße sollen verboten werden, das finde ich unsinnig. Wo doch so viele junge Familien auf der Suche nach einer schönen Bleibe sind. Nicht nur Geschäfte sind eine Möglichkeit, die Straße zu beleben, auch wenn Mütter und Väter mit ihren Kindern dort leben, würde die Gegen bunter.“