Sprockhövel. Die Wodantaler Landbäckerei an der Elberfelder Straße hat dichtgemacht. Ein Verlust für Herzkamp in Sprockhövel. Und das ist die Resonanz.

In Zeiten von Klimaschutz und Umweltbewusstsein braucht so eine Nachricht kein Mensch: Der letzte Nahversorger in Herzkamp, die Wodantaler Landbäckerei auf der Elberfelder Straße 121, hat seit einigen Tagen für immer die Pforten geschlossen. Das heißt für die aktuell 1953 Bürgerinnen und Bürger in Gennebreck: Für jedes Brötchen und jedes Brot müssen sie ab sofort ins Auto steigen und einige Kilometer bis zum nächsten Discounter fahren.

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Traurig über die Entwicklung

„Viele sind schon sehr traurig über die Entwicklung“, sagt Gerlinde Honke-Feuerstack von der Bürgergemeinschaft Herzkamp. Auch für die Kinder ist es jetzt nicht mehr möglich, sich mal eben beim Bäcker etwas zu besorgen. Celina Meyer, Geschäftsführerin der Wodantaler Landbäckerei, versteht die Nöte der Bewohner durchaus. „Aber die Filiale war einfach nicht mehr wirtschaftlich“, räumt sie ein. Man habe die Öffnungszeiten schon zurückgefahren, aber die Stammkunden seien immer weniger geworden.

https://www.waz.de/staedte/sprockhoevel/osterfeuer-des-schuetzenvereines-herzkamp-id238105845.html

Personalkosten standen in keinem Verhältnis zum Umsatz

„Einige Kunden, mit denen wir in den vergangenen Tagen gesprochen haben, haben allerdings eingeräumt, dass sie sich selbst dabei ertappt haben, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder in die Stadt doch mal eben irgendwo beim Discounter oder einer anderen Bäckerei angehalten zu haben, um sich mit Brot einzudecken“, berichtet Celina Meyer. Bei den Personalkosten könne man aber nicht von zwei Kunden in einer Stunde existieren. Die „nächste“ Filiale des Unternehmens ist jetzt in Niedersprockhövel an der Mühlenstraße 5, eine weite Strecke von Herzkamp entfernt.

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Bürgergemeinschaft hofft auf Leader-Programm

„Nur gemeinsam sind wir stark“, sagt Gerlinde Honke-Feuerstack und lässt sich von der Versorgungswüste in Herzkamp nicht entmutigen. „Wir haben ja regelmäßig unsere Monatsversammlungen und sollten uns jetzt den größten Herausforderungen der Menschheit widmen, dem Klima, dem Wald und dem Wasser. Konkret hofft die Bürgergemeinschaft auf zukunftsweisende Projekte, die über die Mitgliedschaft Sprockhövels im so genannten Leader-Förderprogramm für den ländlichen Raum vorangebracht werden.

Herzkamp ist kein Einzelfall

Denn, was Herzkamp gerade erlebe, sei ja Alltag in sehr vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Man werde in nächster Zeit mehr über diese Ideen für den Sprockhöveler Ortsteil hören. „Wir freuen uns, wenn viele zu unseren Monatsversammlungen kommen“, sagt Gerlinde Honke-Feuerstack.

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