Sprockhövel. In Sprockhövel ist die Kriminalitätsdichte ganz erheblich angestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor. Was dazu die Polizei sagt.
Die Kriminalitätsdichte von Sprockhövel hat zugenommen. Die Häufigkeit an Straftaten ist laut der neuen Polizeistatistik für 2022 um fast 23 Prozent gestiegen.
Geringer Anteil von Sprockhövel am Aufkommen aller Delikte im EN-Kreis
Gleichwohl bleiben die Vergehen am Gesamtaufkommen der Delikte im EN-Kreis im einstelligen Prozentbereich. 8,1 Prozent aller Verbrechen im EN-Kreis geschahen vergangenes Jahr in Sprockhövel. Lediglich Breckerfeld hat mit 3,3 Prozent weniger.
Die Polizei hat aber eben auch eine Kriminalitätsrate errechnet, also Fallzahlen pro 100.000 Einwohner. Danach kommt Sprockhövel auf einen Wert von 4242, der niedrigste im Kreis. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass damit ein Anstieg von fast 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einhergeht. Damit liegt die Stadt wiederum recht weit vorn. Lediglich drei Städte übertrumpfen sie, nämlich Breckerfeld (37 Prozent), Herdecke (29 Prozent) und Gevelsberg (25 Prozent).
Deutlich zugenommen haben in Sprockhövel die Fälle von Straßenkriminalität. Hier schnellten die Zahlen deutlich in die Höhe. Es waren mit 187 insgesamt 32 mehr als im Jahr 2021. Mit einer Aufklärungsquote von 15 Prozent bewegt sich die Stadt eher im unteren Bereich, hat dabei sogar schon 3,3 Prozent dazugewonnen. An der Spitze liegt hier Breckerfeld mit einer Quote von 23,9 Prozent.
Polizei meldet einen Zuwachs an Wohnungseinbrüchen
Gestiegen sind - wie kreisweit überhaupt - die Wohnungseinbrüche. Mit 41 hatte Sprockhövel 13 mehr als noch 2021. Die Aufklärungsquote betrug 12 Prozent. Der Wert ist deutlich höher als in Kommunen wie Schwelm mit lediglich zwei Prozent oder Ennepetal mit gerade mal 3,2 Prozent.
Bei der Vorstellung der Statistik für das zurückliegende Jahr ging Kriminalrat André Pieper darauf ein, mit welchen Hauptgruppen an Kriminalität es die Polizei im EN-Kreis zu tun hat. Danach liegen Diebstahlsdelikte mit 28 Prozent an der Spitze (3615 Straftaten), Vermögens- und Fälschungsdelikte machen beispielsweise 18,6 Prozent (2393 Fälle) aus und Rohheitsdelikte 17,7 Prozent (2287 Vergehen). Die Zahl der Sexualdelikte ist ganz erheblich angewachsen auf 591, das kommt einem Anteil von 4,6 Prozent gleich. Das Resultat hängt aber vor allem damit zusammen, dass die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe geschaffen hat, die für Sexualdelikten an Kindern zuständig ist.