Sprockhövel. Sprockhövels Sparkassenchef Christoph Terkuhlen schaut auf ein wechselhaftes Jahr zurück. Doch für die Kundschaft konnte einiges bewegt werden.

Christoph Terkuhlen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel, schaut auf ein interessantes Jahr zurück – die Fusion zweier Sparkassen, die Krise um seinen ehemaligen Vorstandskollegen, die Sprengung von Geldautomaten. Immerhin verlief das Geschäft erfreulich, bis zum Jahresende konnte das frisch zusammengeführte Institut ein Kreditwachstum von 8 Prozent verzeichnen – neue Kredite in Höhe von 80 Millionen Euro wurden abgeschlossen. Und für die Kundinnen und Kunden gibt es auch gute Nachrichten.

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Im Januar in Haßlinghausen wieder Normalbetrieb

Die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel hat im Urteil von Christoph Terkuhlen auch abseits der großen Geschäftsfelder einiges auch für die Sprockhöveler Kundschaft bewegen können. Die furchtbaren Folgen etwa der Geldautomatensprengung in der Geschäftsstelle Haßlinghausen werden nach ziemlich genau einem Jahr endlich behoben sein. „Im Laufe des Januar wollen wir unsere erneuerte Filiale mit zwei Geldautomaten an der Mittelstraße den Kundinnen und Kunden vorstellen und in Betrieb nehmen“, kündigt der 59-Jährige an.

Gute Gespräche mit der Bürgergemeinschaft

Auch die Folgen der Sprengung in Herzkamp von 2021 sind nun überwunden. Von dem ursprünglichen Vorhaben, im Ortsteil nach einem geeigneten Standort für einen frei stehenden Pavillon zu suchen, hat die Sparkasse zwischenzeitlich Abstand genommen. „Wir hatten gute Gespräche mit Vertretern der Bürgergemeinschaft und mit Kunden und konnten sie davon überzeugen, dass anstelle einer Station ein individueller Bringservice von Bargeld wirtschaftlicher ist“, so Terkuhlen. Hintergrund ist, dass die Nachfrage nach Bargeld insgesamt rückläufig ist – auch in Sprockhövel und eben auch in Herzkamp.

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Neue Lösung für die Schmiedestraße

Und es gibt es auch Neuigkeiten für die Haßlinghauser SB-Filiale an der Schmiedestraße. Zum Jahresende steht der jetzige Standort nicht mehr zur Verfügung. Sie soll verlegt werden. „Das Risiko, einen Geldautomaten in einem Wohngebäude bereitzustellen, ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr vertretbar“, so Christoph Terkuhlen. Zur Bargeldversorgung der Kunden wird im Laufe des ersten Quartals 2023 ein neuer frei stehender SB-Pavillon in der Nähe des ursprünglichen Standortes der SB-Filiale an der Schmiedestraße errichtet – einige hundert Meter weiter in Richtung Haßlinghausen mit guten Parkmöglichkeiten, wie die Sparkasse verspricht. Bis dahin können die Kunden in der Filiale Haßlinghausen und am Standort Hauptstraße SB-Automaten nutzen.

Wirbel um Kündigung des Vorsitzenden

Die fristlose Entlassung des Sparkassenvorstandsvorsitzenden Lindermann und der mit ihm geschlossene Vergleich hat für Wirbel gesorgt – „so etwas ist nie gut für eine Sparkasse“, räumt Terkuhlen, der seither für den Übergang an die Spitze des Instituts gerückt ist, ein. „Andererseits sollten wir unseren Stellenwert in der Öffentlichkeit bei solchen Vorkommnissen nicht überschätzen.“ Christoph Terkuhlen ist überzeugt, dass die Kundinnen und Kunden zuerst einen gut geführten Betrieb erwarten, auf die Leistung schauen sowie auf die Sicherheit ihrer Einlagen. „Mein Kollege, Daniel Rasche und ich, haben größten Wert darauf gelegt, dass alles nahtlos weitergelaufen ist, wir Kontakt halten und immer ansprechbar sind.“ Auch die zahlreichen Firmenkunden hätten diese Strategie sehr wohlwollend aufgenommen.

Terkuhlen wirft nicht den Hut in den Ring

Zurzeit werden Vorbereitungen getroffen, den Posten des Vorstandsvorsitzenden neu zu besetzen. Der Verwaltungsrat wird da die entscheidende Rolle spielen. In der Lebensplanung von Christoph Terkuhlen (59) ist für solche Karriereambitionen kein Platz mehr. Der gebürtige Münsterländer, der eine Wohnung in Sprockhövel hat und dessen Familie in Münster lebt, hat schon früh Verantwortung angestrebt. Nach einer Station in der Kreissparkasse Borken wurde er bereits 31-jährig Vorstand in Finnentrop. Es folgte eine beruflichen Phase in der WestLB, dann wechselte er 2010 auf den Vorstandsvorsitz nach Sprockhövel.

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