Sprockhövel. Unglaublich: Nach zwei Überfällen im Oktober hat es die Netto-Filiale in Sprockhövel am Mittwoch zum dritten Mal erwischt. Was die Polizei sagt.

Es ist wirklich kaum zu glauben: Die Filiale des Netto-Discounters Netto an der Bahnhofstraße in Niedersprockhövel ist am Mittwochabend innerhalb von wenigen Wochen zum dritten Mal überfallen worden.

Wieder kurz vor Schließung um 20 Uhr

Wie die Polizei mitteilt, kam der unbekannte Täter kurz vor Schließung des Lebensmittelladens um 20 Uhr. Das Muster war ähnlich zu den Taten am selben Ort am 14. und 20. Oktober: Maskiert bedrohte er einen Netto-Mitarbeiter mit einem Messer und verlangte die Herausgabe von Geld aus einer Kasse. „Es ist ein dreistelliger Betrag gewesen“, sagte Polizeisprecherin Sonja Wever.

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Nur Verkaufspersonal noch anwesend

Es war niemand außer dem Verkaufspersonal noch in der Filiale, berichtete am Donnerstag ein älterer Sprockhöveler, der namentlich auf keinen Fall genannt werden möchte, und sich zum Tatzeitpunkt zufällig in der Nähe aufhielt. „Das ging alles sehr schnell. Als der Mann mit einer Tasche nach draußen lief und in der Dunkelheit auch sofort verschwunden war, dauerte es nur wenige Minuten, bis die Polizei eintraf. Wie viele Beamte es waren, kann er nicht mehr sagen. Der Täter sei mit Sonnenbrille und Mundschutz so gut getarnt gewesen, „dass noch nicht einmal zu erkennen war, ob es ein Mann oder eine Frau war“, so der Augenzeuge.

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Fahndung in der Nähe blieb erfolglos

Während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Discounters zum Tathergang befragt wurden, lief schon die Fahndung in der Umgebung. Nach Auskunft der Polizei war dieser Einsatz jedoch erfolglos. Die Spurensicherung übernahm die weitere Ermittlung im Laden, dazu mussten sie Mitarbeiter das Lokal verlassen. „Wie wir mit der Auswertung verfahren, geben wir nicht bekannt“, so die Polizeisprecherin. „Wir werden Netto in Sprockhövel im Blick behalten, aber nähere Angaben dazu werden wir nicht in der Öffentlichkeit verbreiten.“ Auch sei nicht sicher, ob es sich um denselben Täter wie bei zumindest einem der vorherigen Überfälle gewesen ist.

Netto kümmert sich um die Mitarbeiter

„Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Filiale in Sprockhövel geht es den Umständen entsprechend gut“, heißt es aus der Unternehmenskommunikation von Netto auf Anfrage. Wie schon bei den beiden Überfällen im Oktober bietet Netto den Betroffenen psychologische Betreuung an. Grundsätzlich gebe es bei Netto „interne Vorgaben für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um kritische Situationen präventiv zu vermeiden sowie Richtlinien, welches Verhalten im Falle eines Überfalls einzuhalten ist.“ Die Sicherheit und das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Kundinnen und Kunden stehe dabei klar im Mittelpunkt.

Mitgefühl der Kunden

Was empfinden die Kundinnen und Kunden, deren Supermarkt in schneller Folge dreimal überfallen worden ist? Bei der Befragung einiger von ihnen am Donnerstagvormittag weiß niemand von dem Geschehen des Vorabends. „Ich bin jetzt sehr erschrocken“, sagt Wilma Brandstetter, als sie von dem Überfall hört. „Mit tut es nur sehr leid für die Mitarbeiter, die müssen ja in ständiger Angst arbeiten.“ Auch Rolf Grundhöfer hat sofort ein Herz für die Nettoleute: „Diese Täter kommen ja immer erst am Ende der Öffnungszeit, da haben die Kunden wohl nichts zu befürchten.“

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