Sprockhövel. Historisch bedeutsame Frauen aus Sprockhövel – oder doch einen landschaftlichen Namen? Politik und Verwaltung haben sich noch nicht geeinigt.

Die Umgehungsstraße in Niedersprockhövel, die planmäßig im nächsten Jahr fertiggestellt sein wird, hat doch noch keinen Namen bekommen. Im Verkehrsausschuss konnten sich Politik und Verwaltung auf kein gemeinsames Verfahren einigen, daran hatten ein WAZ-Aufruf und entsprechende Leservorschläge durchaus Anteil. Und so soll eine Entscheidung voraussichtlich erst im Februar 2023 fallen. Diskutiert wurde am Mittwochabend aber trotzdem.

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Göbelsmann wurde zurückgezogen

Definitiv herausfallen aus dem Katalog möglicher Namensgeber für die L70n zwischen Wuppertaler und Haßlinghauser Straße wird Marianne Göbelsmann, geborene Hosse. Die Verwaltung teilte mit, die Familie der Tochter einer jüdischen Mutter habe darum gebeten, von einer Widmung der neuen Straße mit ihrem Namen abzusehen. Bleiben aber noch vier Namen von Sprockhöveler historischen weiblichen Persönlichkeiten, die die Gleichstellungsbeauftragte Maren van Norden recherchiert hatte.

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WAZ-Leser haben eigene Vorschläge gemacht

Im Raum standen auch die zahlreichen Vorschläge von Leserinnen und Lesern der WAZ, die aber keine Persönlichkeiten für den Straßennamen im Blick haben, sondern eher den Bezug zu Sprockhövel wie Glückauf-Straße oder Zwiebelturmstraße. „Es scheint doch angesichts vieler Einsendungen noch nicht nötig, dass wir uns jetzt schon festlegen“, argumentierten die Grünen. Das sahen die anderen Fraktionen auch so. Lieber noch weiter sammeln, so die SPD. Die Bürgermeisterin betonte, sie halte nach wie vor viel von der Festlegung auf eine weibliche Namensgeberin. Bürgerbeteiligung sei ein Instrument, das nach Kräften von der Verwaltung ausgebaut werde. Aber diese Beteiligung brauche auch eine Struktur.

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