Sprockhövel. Das Freibad Sprockhövel hat Personalprobleme. Grüne bringen eine Rufbereitschaft für Schwimmmeister ins Gespräch. Der Förderverein ist skeptisch.

Das Freibad. Ein Thema, das wie wenige in Sprockhövel polarisiert und immer wieder für Gesprächsstoff sorgt. Gerade die letzte Saison sorgte nicht mehr nur für Jubelschreie bei den Besuchern der Wohlfühloase im Herzen von Niedersprockhövel: Gekürzte Öffnungszeiten und an den Dienstagen war das Bad zudem komplett geschlossen. Zum Teil standen willige Badbesucher daher vor verschlossenen Türen und wanderten frustriert und verärgert nach Welper ab.

In Zahlen lässt sich dieser Trend ebenfalls bemessen: Lediglich 28.400 Besucher suchten während des heißen Sommers hier Abkühlung. „Daran wird deutlich, dass 2022 etwas schiefgelaufen ist“, betont Marcel Beckers, Vorsitzender vom Förderverein des Freibads. Deutlich profitiert habe davon das Freibad in Hattingen. Dort konnten in der vergangenen Saison rund 40.000 Besucher gezählt werden. „Normalerweise ist es genau andersherum“, erzählt Beckers weiter.

Ohne Personal lässt sich kein Bad öffnen

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen war das Freibad daher auch Thema der letzten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit. Ihr Vorstoß: die Prüfung, ob eine Rufbereitschaft der Schwimmmeister umsetzbar ist.

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Das wurde einstimmig angenommen. Allerdings war auch hier die Grundvoraussetzung für eine solche Maßnahme klar – die Beschäftigung von mindestens drei zusätzlichen Rettungsschwimmern. Und hier liegt das Problem, weswegen es überhaupt Einschränkungen bei den Öffnungszeiten gab. Ohne Personal lässt sich kein Bad öffnen, aber eben auch keine Rufbereitschaft umsetzen.

Im Jahr 2021 war das Bad bereits ab dem 1. Mai geöffnet

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Aber woran liegt es dann, dass das Bad in diesem Jahr so abgestürzt ist? „Man hätte sich einfach früher darum bemühen müssen“, bemängelt Marcel Beckers. Als Honorarkräfte unterstützen Rettungsschwimmer die Schwimmmeister im Alltag. Eine Rufbereitschaft für die Fachkräfte sieht der Vorsitzende des Fördervereins aber eher kritisch. „Das ist schwer umsetzbar“, findet Beckers. „Die Kräfte haben ja bereits jetzt einen festen Einsatzplan.“ Ohne personelle Unterstützung wird das eher schwierig. „Der Bedarf ist da, aber die Stadt ist für die Ausschreibung verantwortlich“, erklärt er weiter.

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Sieht man sich aber auf der städtischen Seite um, fehlt es auch jetzt noch an diesen Ausschreibungen.

Die Eröffnung der Freibad-Saison 2023 rückt Stück für Stück näher. Im Jahr 2021 war das Bad bereits ab dem 1. Mai für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. Dank seiner verkehrsgünstigen Lage, ausladenden Liegeflächen und Schwimmmöglichkeiten genießt das Bad weit über die Stadtgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf, weswegen auch viele Hattinger lieber „ihr“ Bad in Sprockhövel besuchen. Wenn es denn offen hätte.