Sprockhövel. Wie sich der Energieverbrauch in Turnhallen drosseln lässt, dazu hat der Stadtsportverband Sprockhövel Ideen entwickelt. Die Pläne im Detail.
Runter mit dem Energieverbrauch in Turnhallen und auf Sportplätzen: Dazu haben Vereine aus Sprockhövel Vorschläge unterbreitet. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Im Gespräch mit der Bürgermeistern sollen konkrete Schritte beschlossen werden.
Höhere Temperaturen für Kinder in den Sprockhöveler Hallen
„Wir haben in gemeinsamer Runde überlegt, welche Sparpotenziale vorhanden sind“, sagt Hans-Jürgen Piorreck, Vorsitzender des Stadtsportverbandes. Da kamen nach seinen Worten viele Ideen auf den Tisch, allerdings zeigten die Vereine auch Grenzen auf. Denn während der Coronazeit haben sie doch eine Reihe von Mitgliedern verloren und möchten jetzt nicht auch noch an Attraktivität einbüßen.
Einig waren sich die Vertreter, dass die Temperaturen in den Hallen auf 19 Grad gedrosselt werden können. „Zumindest für Erwachsene sollte das ausreichen, zumal man sich ja auch beim Sport bewegt“, so der Vorsitzende. Etwas höhere Gradzahlen halten die Vereine allerdings bei den Kinderangeboten für erforderlich. Hier wolle man mit der Stadt verhandeln.
Auf etwas Wärme zu verzichten, ist aus Sicht des Stadtsportverbandes aber nur die eine Seite der Medaille. Andererseits setzt er sich auch dafür ein, in den Abend- und Nachtstunden, wenn kein Sport mehr stattfindet, die Temperaturen deutlich herunterfahren. Auch hier soll die Stadt einmal ganz genau prüfen, welche Möglichkeiten sich anbieten.
In Umkleiden und Nebenräumen das Licht abschalten
Zusammenschluss von 38 Sportvereinen
Dem Stadtsportverband Sprockhövel gehören insgesamt 38 Vereine an.
Bei den Besprechungen zu den Energiemaßnahmen waren Nutzer aus allen Sportstätten vertreten.
Zu den Aufgaben des Verbandes gehört es unter anderem, Stadtmeisterschaften zu organisieren, Seminare für Sportverantwortliche zu veranstalten und Benutzungsplänen für alle Sportstätten aufzustellen
Um die Energiemengen zu verringern, „sehen wir aber auch noch einen ganz anderen Ansatz“, so Piorreck. Viele Hallen seien während der Trainingsstunden und Wettkämpfe voll erleuchtet, einschließlich aller Umkleiden und Nebenräume. „Das muss aber nicht sein“. Allerdings komme man hier mit den einfachen Appell, doch beim Verlassen des Raumes das Licht abzuschalten, kaum weiter. In vielen Hallen ist die Beleuchtung zentral gesteuert. Eine Lösung könne darin bestehen, Bewegungsmelder einzubauen. In den beiden Dreifachturnhallen in Haßlinghausen und Niedersprockhövel leiste diese Technik bereits wertvolle Dienste. Nun gehe es darum, ob auch in den weiteren sechs Turnhallen im Stadtgebiet die Geräte zum Einsatz kommen, erklärt der Vorsitzende.
Wenig begeistert zeigten sich die Vereine von dem Vorgehen der Städte wie Witten, die das heiße Wasser in den Duschen kurzerhand abgestellt haben. Eine solche Entscheidung bringe doch meist sehr viel Ärger mit sich. Aus Sicht des Stadtsportverbandes sollten es für Erwachsene 30 bis 32 Grad sein und für Kinder oder auch Jugendliche auch etwas mehr. Auf diese Weise ließe sich immer noch Energie sparen.
Einsparpotenziale auch beim Flutlicht
Für die beiden Lehrschwimmbecken in Niedersprockhövel und Haßlinghausen bestehe der Wunsch, dass das Wasser Temperaturen zwischen 26 und 28 Grad aufweise. Das sei aber auch die unterste Grenze. Die Standorte würden vor allem kleine Kinder nutzen und noch niedrigere Temperaturen seien für sie nicht zumutbar, erklärt der Vorsitzende.
Schließlich haben sich die Vereine darauf verständigt, dass sie auch beim Flutlicht noch den Stromverbrauch einschränken können. Es sei auf den fünf Sportplätzen durchaus möglich, immer nur die Hälfte der Plätze zu beleuchten. Das reiche beispielsweise für Trainingsstunden vollkommen aus. Zudem seien bereits die Anlagen von vier Plätzen ohnehin mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet.