Sprockhövel. Wicke wächst: Der Industrierollenhersteller aus Sprockhövel baut eine neue Werkshalle. Rund 50 neue Industriearbeitsplätze werden entstehen.
Bei der Firma Wicke in Sprockhövel tut sich etwas: Im Zuge der Produktionserweiterung wandert der Firmenparkplatz auf eine Grünfläche, auf dem Areal des jetzigen Parkplatzes wird eine zusätzliche Produktionshalle errichtet. Hier können nach Fertigstellung rund 50 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, berichtet die Geschäftsführung.
Viele trugen zum Erfolg bei
Es war seinerzeit ein langes Ringen, an dessen Ende jedoch nur Gewinner standen. 2019 legte sich die Wirtschaftsförderung der Stadt Sprockhövel ins Zeug, um dem Expansionswunsch von Wicke die nötige Fläche zu beschaffen. „Ich bin heute noch froh, dass unser Nachbar ein Einsehen hatte und einen Teil seines Bodens für einen neuen Mitarbeiterparkplatz zur Verfügung gestellt hat“, sagt Seniorchef Klaus Schlösser.
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Es gab Standortalternativen
Nach seiner Auskunft gaben auch der angrenzende Sportverein VfL Gennebreck und die Kirchengemeinde Flächen hinzu, so dass Sprockhövels größtes Industrieunternehmen (Produktionsstätten auch in China und Tschechien) weiter wachsen kann. Für den Fall, dass die Einigung nicht zustande gekommen wäre, hatte die Geschäftsführung bereits Standortangebote aus Wuppertal und Hattingen in der Schublade. Bis Ende Februar wurde gerodet, Erdarbeiten schließen sich an. „Organisatorisch ist das Projekt eine Mammutaufgabe, es gab wahnsinnig viel Bürokratie, bis alle Hürden überwunden waren“, klagt der Seniorchef.
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Neue Straße wird gebaut
In einem ersten Bauabschnitt sind Stellplätze in Schrägaufstellung geplant, des Weiteren eine neue Betriebszufahrt mit Wendemöglichkeit auf dem Betriebsgelände. Zurzeit liegt die Firmenzufahrt von Wicke im Kurvenbereich der Wuppertaler Straße, was als problematisch gilt. Um diese Situation zu verbessern, soll die Erschließung über den städtischen Weg Zur Hütte abgewickelt werden; Verlegung und Ausbau der Einmündung sind vorgesehen. Bestandteil der weiteren Planung ist die Verbreiterung der Wuppertaler Straße, um eine Verkehrsinsel und eine Linksabbiegespur einzurichten. „Die bisherige Zufahrt soll geschlossen werden“, so Schlösser.
Wachsende Nachfrage muss bedient werden
Räder und Rollen unter Verwendung des Kunststoffs Polyurethan sollen in der neuen Produktionshalle gefertigt werden. „Wir sind Weltmarktführer in diesem Bereich und müssen die wachsende Nachfrage bedienen können, um unseren Status erhalten zu können“, sagt Schlösser. 385 Menschen gibt Wicke, gegründet 1866, derzeit bereits Arbeit in seinem Stammsitz in Herzkamp, wo das Unternehmen nach seinem Weggang aus Barmen seit 1957 sitzt. „In den letzten zwei Jahren haben wir bereits 50 neue Jobs geschaffen“, betont Klaus Schlösser. Weltweit arbeiten rund 900 Menschen für das Unternehmen.
Auswahl von Personal
Doch es gestaltet sich nach Auskunft der Geschäftsführung nicht immer einfach, geeignetes Personal für den Betrieb in Herzkamp zu finden. „Viele Interessenten geben bereits nach wenigen Tagen auf, die Motivation ist insgesamt nicht gut.“
Aktion für Flüchtlinge
Seniorchef Klaus Schlösser berichtet, dass Mitarbeiter des Wicke-Werks in Tschechien einen Bus gechartert haben, um damit an die ukrainische Grenze zu fahren.
Schlösser berichtet, sie hätten dann Flüchtlinge an der Grenze abgeholt und geholfen, sie unterzubringen. „Es gibt in der Tschechischen Republik viele Ukrainer, einige arbeiten auch in unserem Werk.“ Es tue gut zu hören, dass durch diese Aktion auch viele Kinder in Sicherheit gebracht worden seien.
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