Sprockhövel. . Stadt hat mit Grundstückseigentümern verhandelt. Für zwei angrenzende Flächen gibt es Verkaufsbereitschaft. Die lässt das Unternehmen jetzt prüfen.

Zu den Unternehmen in Sprockhövel mit Expansionswünschen zählt auch die Firma Wicke GmbH & Co. KG in Herzkamp. Die Geschäftsleitung des Herstellers von Rollen und Rädern mit Weltmarktführerstatus hat die Stadt Sprockhövel Ende 2017 darüber informiert, dass sie beabsichtige, die derzeitige Betriebsstätte an der Elberfelder Straße möglichst bald zu erweitern, damit sich das Unternehmen auch in Zukunft weiter entwickeln könne.

Wicke will am Standort bleiben

„Dabei wurde auch zum Ausdruck gebracht, dass, sofern keine geeigneten Gewerbeflächen zur Betriebserweiterung in Sprockhövel zur Verfügung gestellt werden können, der Firmensitz auch in eine andere Stadt verlagert werden könnte“, berichtet Volker Hoven, der als Erster Beigeordneter an den Gesprächen teilnahm. Hoven und die Stadtspitze haben solche negativen Perspektiven elektrisiert. Die Abwanderung potenter Industrien gefährden finanzwirtschaftliche Spielräume der Stadt – erst im Juni war die ursprünglich in der Stefansbecke ansässige Firma PH Industrie-Hydraulik mit Mann und Maus nach Ennepetal abgewandert, weil ihr in Sprockhövel keine Erweiterungsfläche angeboten werden konnte.

Das Hydraulik-Unternehmen mit 50 Mitarbeitern und 45 Millionen Euro Jahresumsatz war schon ein herber Verlust, Wicke ist mit 900 Mitarbeitern weltweit – 350 davon im Stammwerk Sprockhövel – ein noch deutlich größeres Pfund. Die Stadtverwaltung hat daraufhin mit allen angrenzenden Grundstückseigentümern Gespräche geführt, um die erforderliche Betriebserweiterung am derzeitigen Standort in Herzkamp zu ermöglichen. „Die Gespräche waren erfolgreich“, sagt Hoven. „Die entscheidenden Eigentümer haben gegenüber der Verwaltung Verkaufsbereitschaft signalisiert.“ Nach sorgfältiger Interessenabwägung wurde auch die Verlagerung des angrenzenden Sportplatzes in die Überlegungen mit einbezogen, ein Umstand, der in der Herzkamper Bevölkerung für erhebliche Unruhe sorgt.

Bei der Firma Wicke war man über die neuen Optionen erfreut, berichtet die Stadt. Die Entwicklungspotenziale veranlassen die Firmenleitung zur Entscheidung, den Sitz von Wicke nicht zu verlagern und nun ein Planungsbüro zu beauftragen, Planungsvarianten zu prüfen. „Dabei handelt es sich um zwei Flächen. Für das Sportplatzgelände, für das auch Verkaufsbereitschaft bestand, gibt es keine Untersuchung, da es sich eher um mittel- und langfristige Perspektiven handelt“, betont Hoven. Im Fokus stehen nun Flächen an der Elberfelder Straße. Eine, östlich an den Betrieb angrenzend, wurde bereits im Flächennutzungsplan 1998 mit einer Größe von 1,2 Hektar dargestellt – 6000 qm sollen jedoch davon nur in Anspruch genommen werden. Die andere Fläche grenzt südlich an die Firma an, auch sie eine gewerbliche Fläche.