Sprockhövel. Die Kritik am Zustand der Straßen in Sprockhövel nimmt zu. Doch für die meisten betroffenen Straßen ist nicht die Stadt zuständig.

In einigen Bereichen des Stadtgebietes ist das Autofahren ein echtes Abenteuer. Eine Leserin, die täglich von Gennebreck nach Wuppertal-Elberfeld fahren muss und dafür über den Grenzbezirk Horath fährt, schimpfte, die Straße auf Sprockhöveler Seite entspreche seit vielen Jahren nicht mehr „westlichen Standards“.

Mehr auf die Belange der Autofahrer achten

Zuletzt war es der Sprockhöveler Lutz Maack, der sich an die Redaktion wandte. Für seine Kritik holte der Leser weiter aus, beklagte den „Mainstream“, wo sich thematisch immer mehr den Oberthemen „Klima“ und „Grün“ unterordne und generell alles abgeschaltet werden soll, was nicht klimaneutral sei. „Für die Erwirtschaftung des Bruttosozialprodukts ist aber das Autofahren zur Arbeitsstelle notwendig.“

Stadt verweist auf Straßen NRW

Konkret wird der Zustand der Wuppertaler Straße (L70) im Bereich von Obersprockhövel und dann in der Verlängerung westwärts die komplette Elberfelder Straße über Schee und Herzkamp bis nach Horath bemängelt. „Die Stadt Sprockhövel ist dafür nicht zuständig“, teilt der auch für Gemeindestraßen verantwortliche Fachbeamte Ulrich Höhmann mit. Über die so genannten Städtebaugespräche sitze die Stadtverwaltung Sprockhövel jedoch regelmäßig mit Straßen NRW am Tisch. „Da sind auch bereits mehrere Male solche Problemstraßen wie die Wuppertaler und die Elberfelder von unserer Seite thematisiert worden“, berichtet Höhmann.

Lange Liste mit Sanierungsbedarf

Bislang jedoch noch ohne Erfolg. Der beim Landesbetrieb für die Region zuständige Sprecher Andreas Berg kennt die erwähnten Straßenabschnitte als passionierter Radfahrer genau, „ohne Zweifel muss da etwas getan werden“, räumt er ein. Doch gibt er vor dem Hintergrund des allgemein bekannten Sanierungsstaus bei zahlreichen Straßen und Brücken in NRW zu bedenken, dass seine Behörde mit Priorisierungslisten arbeitet, „die zwar stetig überarbeitet werden, aber eben auch sehr lang sind.“

Noch keine konkrete Planung

Es sind einige Kriterien, die eine Straße bei in der Sanierungsdringlichkeit nach oben befördert. Andreas Berg nennt etwa die Verkehrsbelastung, die zugrunde gelegt werde. Mit gezählten 4000 Fahrzeugen pro Tag gehöre die L70 nicht zu den Listenanführern. Weitere Daten über den Zustand einer Straße liefert ein regelmäßig eingesetztes Messfahrzeug, eine terminliche Festlegung, wann die besagten Straßen saniert werden, gebe es derzeit nicht.