Sprockhövel. Kurz vor Weihnachten sind an der Evangelischen Kirche in Herzkamp Graffiti aufgetaucht. Offenbar von Gegnern des Gemeindehaus-Neubaus gesprüht.
Für Ortwin Pfläging war es ein kleiner Schock, als er am Dienstagmittag an der Evangelischen Kirche in Herzkamp eingetroffen ist. Denn hier sind sowohl auf dem Schaukasten neben, als auch auf dem Boden vor dem Gotteshaus Graffiti aufgetaucht. Und zwar mit eindeutiger Botschaft: „Stop den Neubau“, heißt es in Großbuchstaben auf dem Boden, auf dem Schaukasten findet sich ein Fisch.
Graffitti werden nicht bis Weihnachten entfernt werden können
Das Motiv scheint klar: Offenbar geht es um den schon länger schwelenden Streit um den Neubau des Gemeindehauses. Hierzu läuft noch immer die Bauvoranfrage bei der Stadt. Dass es in Herzkamp Gegner des Projekts gibt, ist lange bekannt. Dass aus dieser Richtung aber nun solche Geschütze aufgefahren werden, schockiert den Pfarrer.
Zumal zu dieser Zeit: „Es ist kurz vor Weihnachten, alles wird geschmückt“, ärgert er sich – und bis Weihnachten wird es nicht entfernt werden können. Ein bewusster Schachzug der Sprayer, da ist Pfläging sicher.
Anzeige wegen Sachbeschädigung ist erstattet
Denn es ist auch nicht das erste Mal, dass im Bereich der Kirche gesprüht wurde. Vor einiger Zeit ist das gleiche Fisch-Symbol schon einmal an der Kirchen-Rückwand aufgetaucht, damals konnte die Gemeinde nichts damit anfangen, abgesehen davon, dass es ein christliches Symbol ist. Da dieses nun wieder aufgetaucht ist, nimmt Pfarrer Pfläging an, dass die beiden Fälle zusammenhängen.
Wann die aktuellen Schmierereien angebracht worden sind – unklar. „Das muss irgendwann nach gestern Abend, halb elf gewesen sein“, rekonstruiert der Pfarrer. Denn bis dann war er noch in der Kirche und hat bei seinem Weggehen nichts gesehen. Wer es war, ist bislang ebenfalls nicht bekannt. Eine Anzeige bei der Polizei ist bereits gestellt – wegen Sachbeschädigung.
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Zeugen werden gesucht
Es handelt sich sogar um „gemeinschädliche Sachbeschädigung“ erläutert Polizei-Sprecherin Sonja Wever. Schließlich ist die Kirche ein öffentliches Gebäude.
Parallel zu den polizeilichen Ermittlungen appelliert der Pfarrer nun an die Herzkamper: Wer etwas gesehen hat, möge sich an die Polizei wenden. Und wem zukünftig etwas auffällt, solle entweder Polizei oder die Gemeinde alarmieren.