Sprockhövel. 15 Kitas gibt es in Sprockhövel. Was wird dort mit den Kindern gemacht, wie wird betreut und was gegessen? Eine Serie stellt alle Kitas vor.
Das vergleichsweise kleine Sprockhövel bietet seinen jüngsten Einwohnern eine reichhaltige Kinderbetreuungslandschaft – 15 Einrichtungen der beiden Kirchen, der Stadt und einiger freier Träger bieten Betreuung an, von null Jahren bis zur Einschulung. Sie sollen in einer Serie vorgestellt werden. Den Anfang macht die DRK-Kita Kleine Weltentdecker.
Die Kindertagesstätte an der Albringhauser Straße erfüllt den gern zitierten Grundsatz „Kleine Füße, kurze Wege“ eher nicht; die Einrichtung liegt einige Kilometer außerhalb der Innenstadt von Haßlinghausen, wo vor einiger Zeit ein besonders großer Bedarf an Kinderbetreuung festgestellt worden ist. Aber dieser Umstand erweist sich auch als großer Vorteil: „Die Straße muss nur überquert werden, und schon sind unsere Kinder tief im Wald, näher geht Natur nun wirklich nicht“, sagt Daniela Voigt, die Kita-Leiterin.
Fünf engagierte Erzieherinnen
Daniela Voigt und vier weitere Erzieherinnen betreuen zurzeit 41 Kinder in zwei Gruppen, dazu kommt eine Köchin. „Wir haben ein junges engagiertes Dream-Team, und das Verhältnis der Kolleginnen untereinander ist wie das in einer Familie“, lobt Sprockhövels DRK-Chef Lutz Heuser. Während der schlimmsten Corona-Zeit habe sich das Kollegium als besonders belastbar und umsichtig erwiesen, „bis heute hatten wir weder bei den Kindern noch den Betreuerinnen einen einzigen Corona-Infektionsfall“, sagt Heuser.
Räumliche Situation
Das Kindergartengebäude beinhaltet mit einer Nutzfläche von rund 460 Quadratmetern für jede der beiden Gruppen einen Gruppenraum und jeweils einen Nebenraum. Die Möbel sind aus freundlich hellem Holz. In den Gruppenräumen herrscht das pralle Leben am Vormittag, der jeweilige Nebenraum ist als Rückzugsgebiet für einzelne Kinder gedacht. In einem dahinter liegenden „Schlafparadies“ können die kleinen Kita-Kinder mittags in zwölf gesicherten Betten ausruhen. Zum Sanitärbereich gehört auch eine Behindertentoilette. „Die kleinen Weltentdecker“ ist eine teiloffene Einrichtung. So ist jedes Kind klar einer Gruppe zugeordnet (was beim Lockdown sehr wichtig war), über den Tag dürfen die Kinder jedoch auch zu den Kindern der Nachbargruppe.
Erweiterung des Hauses
Sprockhövel braucht mehr Kapazitäten für Kinderbetreuung. Neben einem geplanten Neubau in Haßlinghausen wird auch die DRK-Kita von zwei auf drei Gruppen erweitert, das passiert mit einem Zusatzbau im nächsten Jahr. Dafür wird ein Teil des Parkplatzes bebaut, die Kita gewinnt am Ende 140 Quadratmeter Nutzfläche hinzu. Weiteres Personal soll noch eingestellt werden. Ziel ist die Einrichtung einer Betreuungsgruppe für Kinder unter drei Jahren.
Außengelände
Die Matschhosen im Flur zeigen: „Die kleinen Weltentdecker“ gehen bei jeder Gelegenheit nach draußen. Um das Kita-Gebäude herum gibt es großzügig Freiflächen zum Spielen, Spielgeräte, ein Kletterpark ist in Planung. In der Nähe ist ein Sportplatz, auch der wird regelmäßig besucht.
Grundsätze und Erziehungsziele
Der Standort der Kita ist auch Programm. „Unsere Kinder sollen viel Kontakt mit der Natur haben, viel über ihre Umwelt lernen“, sagt die Kita-Leiterin. Regelmäßig kommen sie in Kontakt mit Ziegen, Hühnern und Kaninchen, „auch hierüber sollen sie lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen.“ Am Ende der Kita-Zeit soll ein Grundstock an Allgemeinbildung aufgebaut, Sozialkompetenz erworben sein. Der richtige Umgang untereinander ist wichtig, es wird Wert auf Tischmanieren gelegt. Die DRK-Kita ist weltanschaulich neutral, niemand soll ausgegrenzt werden.
Die Verpflegung
In der Kita wird täglich mittags in einer großen Küche frisch gekocht – in Anlehnung an das Programm Fit Kids der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Der Essensplan umfasst Gerichte von zwölf Wochen ohne Wiederholung. Die Kinder frühstücken und essen gemeinsam im Kindercafé zu Mittag, das Angebot gilt für alle Kinder, das ist Grundsatz.
Betreuungsmodelle und -zeiten
41 Kinder werden in der DRK-Kita betreut – in einem 25-Stunden-Modell (bis 12 Uhr), 35 Stunden (bis 14 Uhr) und 45 Stunden (bis 16 Uhr).
Die Kita ist montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Es gibt für alle Kinder Frühstück und auch Mittagessen. Es ist kein Problem, wenn sich Eltern beim Abholen auch mal verspäten, betont die Leiterin Daniela Voigt – so lange es die Ausnahme bleibe.