Sprockhövel. In Kürze beginnen die Bauarbeiten für den neuen Bauhof an der Hiddinghauser Straße. Das ist Voraussetzung für den Kita-Neubau in Haßlinghausen.

Sprockhövel braucht mehr Kita-Betreuungsplätze. Die Prognosen legen nahe, im Stadtteil Haßlinghausen einen zusätzlichen Kindergarten zu bauen, mittlerweile ist das Grundstück des Bauhofes dafür im Fokus. Wie groß die Einrichtung werden soll und ob doch zusätzlich bestehende Kitas erweitert werden sollen – das sorgt für erhebliche Kontroversen.

Interims-Kita zieht Ende 2023 um

Der für städtische Immobilien (ZGS) zuständige Leiter Ralph Holtze hat einen Zeitplan vorgelegt, der zumindest den Zeitpunkt für die Fertigstellung des neuen Bauhofes vorsieht. Das soll im September 2022 sein, und wenn die städtische Einrichtung dort eingezogen ist, können Vorbereitungen für das andere wichtige Projekt getroffen werden: Nach dem Abriss des alten Bauhofes soll bis etwa Mai 2023 das Grundstück erschlossen und von möglichen Altlasten befreit sein, um dort – so die Planung Holtzes – eine zweigeschossige Kita für vier Gruppen in Holzbauweise plus Innenausbau bis November oder Dezember 2023 fertigzustellen. Dann können die Kinder der dreigruppigen Interims-Kita am Hoppe dort einziehen.

1,3 Millionen Euro öffentliche Förderung

Auch eine Kostenschätzung liegt vor: Gefördert werden 1,3 Millionen Euro fürs Projekt, die Stadt muss zusätzlich etwa 430.000 Euro selbst bezahlen. Im Jugendhilfeausschuss war zu erfahren, dass der Stadt zwischenzeitlich ein alternatives Gebäude am Kohlentreiberweg angeboten worden war, doch weil das Grundstück zu klein und die kalkulierten Umbaukosten zu hoch schienen, votiert die ZGS gegen dieses Modell.

DRK würde gerne erweitern

In ihren Prognosen hat die Stadt immer wieder festgestellt, dass mit dem Betreuungsangebot der unter Dreijährigen (U3) stadtweit nur etwa die Hälfte der Kinder versorgt werden kann. Bereits 2018 hatte es daher Gespräche mit dem Sprockhöveler DRK gegeben. Das Rote Kreuz ist Träger einer Kita mit zweigruppigem Angebot an der Albringhauser Straße. „DRK-Vorsitzender Lutz Heuser hat sich für einen Anbau seiner Einrichtung ausgesprochen, um ein zusätzliches U3-Angebot machen zu können“, erläutert Geschäftsbereichsleiterin Evelyn Müller. Dreigruppige Einrichtungen lassen sich wirtschaftlicher führen als kleinere Einheiten, auch Corona habe der DRK-Kita wegen seiner dünnen Personaldecke große Schwierigkeiten bereitet, so Müller.

Jetzt soll die Verwaltung prüfen, ob eine Variante der Kita-Planung dem DRK entgegen kommen kann. Dann wäre möglicherweise auf dem Bauhofgrund lediglich eine dreigruppige Einrichtung nötig.