Sprockhövel. Sprockhövel ist beim Starkregen im Sommer noch glimpfliche davon gekommen. Die meisten Schäden sind an der Grundschule Gennebreck entstanden.

Beim so genannten Starkwasserereignis Mitte Juli ist Sprockhövel im Vergleich auch zu den umliegenden Städten glimpflich davon gekommen. Zwar musste die Freiwillige Feuerwehr etliche Keller leerpumpen, die Zerstörungen blieben jedoch weitgehend aus. Aus Sicht der Stadt hat Ralph Holtze, Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), die Schäden zusammengefasst.

Boden konnte kein Wasser mehr fassen

Die kleine Grundschule Gennebreck liegt an einem steil anlaufenden Wiesenhang. „In den Tagen vor den starken Juli-Regenfällen hatte sich der Boden dort mit Wasser vollgesaugt und war nicht mehr in Lage, weiteren Niederschlag aufzunehmen“, sagt Holtze. Und dann kam der Regen – 45 Liter pro Quadratmeter in kürzester Zeit. Der Boden konnte „Nirgendwo waren die Folgen so heftig wie hier“, sagt Holtze. Der Souterrain lief voll Wasser, es gab Zerstörungen an technischen Einrichtungen, aber auch im Schulbereich – Bücher und anderes Unterrichtsmaterial wurden vernichtet. Zusätzlich, so die Auskunft, hatte sich Wasser durch den steigenden Grundwasserspiegel durch die Bodenplatte des Gebäudes gedrückt.

Estrich wird in den Schulferien erneuert

„Probleme macht der Estrich, den kriegen wir in überschaubarer Zeit nicht trocken“, sagt Holtze. In den Herbstferien, wenn der Unterrichtsbetrieb ruht, soll er nun herausgerissen und neu aufgetragen werden. „Wir werden dann Trocknungsgeräte aufstellen, und wenn Oberboden- und Malerarbeiten fertiggestellt sind, sollte bis Weihnachten alles im Souterrain wieder nutzbar sein“, sagt der ZGS-Chef. Die reinen Wiederherstellungskosten belaufen sich laut Schätzung der ZGS auf etwa 100.00 Euro. Damit ist es der größte Schaden infolge des Starkregens.

Wasser in der Glückauf-Halle

Im Stadtgebiet hat die ZGS im Bereich der städtischen Immobilien weitere Schäden durch das Starkregenereignis zu beklagen gehabt, die jedoch weit weniger spektakulär waren. So stand das Regenwasser in der Glückauf-Halle ver Zentimeter hoch. „Wie die Grundschule in Gennebreck steht auch die Glückauf--Halle direkt neben einem Waldhang, von dort drang das Wasser ein“, berichtet Ralph Holtze. Im Wohngebäude Alt Bossel gab es einen Wassereinbruch im Kellerbereich über die Kelleraußentreppe. Die selbe Situation dann auch im Wohnhaus Hattinger Straße, wo das Wasser – von einem Steilhang kommend – über die Lichtschächte in den Keller gelaufen ist.

Drainagen an der Hattinger Straße

Gibt es vorbeugende Maßnahmen, um bei zu erwartenden weiteren Starkregenfällen solche Schäden zu vermeiden? „Im Wohnhaus Hattinger Straße ist der Einbau einer Drainage oberhalb der L-Steinwand geplant zur Ableitung von Oberflächenwasser“, erläutert Holtze. Mit Blick auf das Schulgebäude in Gennebreck sagt Holtze, es werde eine neue Regenwasserleitung verlegt. „Es wurde veranlasst, dass hier eine größere 200-er Drainleitung als Oberflächendrainage verbaut und vor dem Neueinbau des Estrichs die Bodenplatte zusätzlich abgeklebt wird.“

Weitere Maßnahmen

In der Verwaltung wird derzeit an einer Karte gearbeitet, die Auskunft gibt über die Wasserverläufe. Dafür ist ein Mitarbeiter mit der Auswertung der Informationen aus dem Starkregenereignis beschäftigt.

Bis zum Jahreswechsel soll ein dreidimensionales Modell erstellt sein, das auch helfen soll, anfallende große Mengen Regen umzuleiten.