Sprockhövel. Der Starkregen im Juli hat einige Räume der Grundschule Gennebreck in Sprockhövel unter Wasser gesetzt. Das Schuljahr kann trotzdem beginnen.

Rund einen Monate nach dem verheerenden Starkregen, der auch in Sprockhövel für zahlreiche Schäden gesorgt hat, sehen das Kollegium der Grundschule Gennebreck und die Stadt als Träger zwar wieder Land. Doch notwendige Sanierungsarbeiten werden noch Monate dauern.

Weitgehend normaler Schulstart

So hoch stand das Wasser, zeigt Hausmeister Thomas Soiron am Kessel im Heizungskeller der Grundschule.
So hoch stand das Wasser, zeigt Hausmeister Thomas Soiron am Kessel im Heizungskeller der Grundschule. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Ich freue mich auf die Kinder!“, sagt Schulleiterin Melanie Kastner mit einem Strahlen in den Augen, als wäre alles in Ordnung. Es ist ja auch immer ein freudiges Ereignis, wenn die i-Dötzchen in Begleitung der Eltern und mit Schultüten, die fast so groß sind wie sie selbst, etwas unsicher das Schulgelände erstmals betreten. Dass in das Souterrain des in einer Senke gelegenen Schulkomplexes in Herzkamp vor wenigen Wochen über Nacht so viel Wasser hineinfloss, dass Schäden in Höhe mehrerer Hunderttausend Euro entstanden ist, soll diesen besonderen Tag im Leben der Erstklässlerinnen und Erstklässler keine tragende Rolle spielen.

Aber damit in der kommenden Woche der Schulbetrieb für 125 Grundschülerinnen und Grundschüler überhaupt ordnungsgemäß beginnen kann, haben zahlreiche Menschen in Sprockhövel zum Teil übermenschliche Arbeit geleistet. „Bereits in der besagten Nacht, während des Feuerwehreinsatzes, kamen etwa die Frau eines Feuerwehrmannes, die hier als Lehrerin arbeitet, und hat zusammen mit vielen Eltern aus der Nachbarschaft die ganze Nacht hindurch Material und Gegenstände aus den vollgelaufenen Räumen geborgen“, berichtet die Schulleiterin, die selbst zu jener Zeit noch im Urlaub war. Es ist Melanie Kastner ein großes Bedürfnis, vielen Menschen Dank zu sagen, die sich nach Kräften in den letzten Wochen für die kleine Grundschule eingesetzt haben. „Das waren die Feuerwehr, das THW, Eltern und Nachbarschaft und auch die Mitarbeiter der AVU, die sehr schnell die Schule vom Stromnetz genommen haben, damit die Helferinnen und Helfer überhaupt hinunter konnten“, sagt sie.

Drei Räume vorerst nicht nutzbar

Doch die Schäden sind groß. Das Wasser ist zwar längst raus, die drei betroffenen Räume müssen jedoch trocknen, nach jüngster Diagnose der Stadt wird jedoch der komplette Estrich erneuert werden müssen. Das dauert Monate. „Unser Lehrmittelraum hat auch sehr gelitten, alle dort gelagerten Bücher müssen ersetzt werden“, sagt Kastner. Auch hier: Dank der Schulleiterin an die Stadt, die half, in der Kürze der Zeit alle Schulbücher neu zu beschaffen. Auch der Betreuungsraum hat gelitten, das Mobiliar und die Spielsachen. „Es war schon sehr hilfreich, dass uns die Stadt sehr bald Container für den ganzen Müll bereitgestellt hat, so dass aufgeräumt werden konnte. Und auch der Heizungskeller war geflutet, doch anscheinend hat es die technische Anlage überstanden. Doch es geht wieder aufwärts: „Seit Mittwoch haben wir wieder Strom!“, sagt Melanie Kastner.

Nachmittagsbetreuung ein Problem

Jetzt muss das Schulleben für den Übergang auf weniger Räume verteilt werden. Es fehlt der Platz für das Jekits-Orchester, die Unterbringung für die Nachmittagsbetreuung für rund 100 Kinder muss organisiert werden. „Aber diese Herausforderung werden wir meistern da bin ich sicher“, sagt die Schulleiterin.

Starkregen im Unterricht

Schulleiterin Melanie Kastner und ihr Kollegium wollen im Laufe des Schuljahres die Starkregenschädigung des Schulgebäudes auch thematisch aufarbeiten.

Klimaschutz ist ein Thema im Lehrplan“, sagt Kastner. Die Folgen des Klimawandels ließen sich am Beispiel der Grundschule Gennebreck sehr eindringlich veranschaulichen.