Sprockhövel. Tadschikistan steht unter großem Druck. Die Pakethilfe aus Sprockhövel ist Teil der Aktion des Friedensdorfes Oberhausen. Wer will Geld spenden?

An Katastrophen und Unglücken herrscht weltweit kein Mangel, die Aufmerksamkeit und die Hilfsbereitschaft auch der Menschen in Sprockhövel ist gefragt. Seit vielen Jahren engagieren sich Dorothea Lippa und Heike Standke von der evangelischen Kirchengemeinde in Hiddinghausen für die Paketaktion des Friedensdorfes: Jährlich schickt der Oberhausener Verein rund 2500 Pakete nach Tadschikistan, bislang kam jedes zehnte Paket davon aus Sprockhövel. Das soll auch so bleiben, wünschen sich die beiden Organisatorinnen. Über den September werden noch Freiwillige gesucht, die weitere Pakete finanzieren.

Bislang wollen 50 Freiwillige mitmachen

In der vergangenen Woche kam der erste Wasserstand, wo der Sprockhöveler Beitrag in diesem Jahr bislang steht: „Wir haben die Zusage von 50 Unterstützern“, berichtet Dorothea Lippa. Wie wichtig die Hilfe für die Einwohner des früheren und völlig verarmten Sowjetstaates ist, machen Beichte des Friedensdorfes Oberhausen aus der Zielregion deutlich: „Tadschikistan hat eine lange Grenze zu Afghanistan, und im Zuge der Machtübernahme durch die Taliban ist jetzt mit Flüchtlingsströmen auch nach Tadschikistan zu rechnen“, sagt Heike Standke. Das werde die Versorgungssituation dort noch verschärfen.

Keine Jobs mehr für tadschikische Gastarbeiter in Russland

Viele Menschen aus Tadschikistan sind Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in Russland. Wegen der Corona-Pandemie wurden ihre Arbeitsverträge gekündigt und sie kehrten nach Hause zurück. Ihr Geld fehlt in den Familien, zusätzliche soziale Belastungen sind die Folge. „Der Bedarf an Hilfspaketen mit Lebensmitteln aus dem Ausland ist also eher noch gestiegen“, betont Lippa.

Konkurrenz unter Hilfsbedürftigen

Die beiden Frauen aus Hiddinghausen haben daher beschlossen, in diesem Jahr 250 Pakete zum Oberhausener Projekt beizusteuern. Doch werden sie genügend Mitstreiterinnen und Mitstreiter in Sprockhövel mobilisieren können? „In der Tat gibt es ja zahlreiche Krisen und Unglücke, wo man stark auf die Großzügigkeit der Bürgerinnen und Bürger setzt“, sagt Heike Standke. Außerdem sind coronabedingt im zurückliegenden Jahr alle Gemeindefeiern wie etwa „Waffeln statt Waffen“, deren Erlös in die Tadschikistan-Hilfe floss, ausgefallen. Immer mal wieder gebe es Absagen von Leuten, die sonst regelmäßig Geld für die Pakete spenden. „Da ist etwa Arbeitslosigkeit im Spiel, oder man will lieber eine andere Aktion unterstützen“, sagt Lippa. In den nächsten Wochen werde sich zeigen, wie es um die Bereitschaft der sonst verlässlichen privaten Geldgeber bestellt ist.

Packen während der Herbstferien

Und so läuft es ab: Wer möchte, dass in seinem oder ihrem Namen eines der rund 15 Kilogramm schweren Pakete für Familien in Tadschikistan gepackt wird, überweist bis Ende September 34 Euro auf das Konto von Lippa und Standke. Die beiden machen dann Kassensturz und errechnen, wie viele Pakete zustandekommen. Dann kaufen sie nach Liste Lebensmittel bei Rewe in Haßlinghausen ein, die ihnen zum Gemeindehaus nach Silschede transportiert werden. Dort wird dann während der Herbstferien Karton für Karton mit immer denselben Dingen gefüllt. „Dieser Verlässlichkeit ist auch wegen der Zollkontrollen wichtig“, betonen die beiden Frauen.

Partnerorganisation wacht vor Ort

In den Tagen vor Weihnachten schickt das Friedensdorf dann Transporter, die die Pakete aus Sprockhövel abholen. Am Flughafen Düsseldorf werden die voraussichtlich 2500 Hilfspakete in ein Flugzeug geschoben, eine Partnerorganisation der Oberhausener überwacht in Tadschikistan die ordnungsgemäße Verteilung an die bedürftigen Familien.

Der Weg zum Paket

Nach wie vor kostet ein Packset vier Euro, dann kommen die Lebensmittel im Wert von 30 Euro dazu, so dass sich letztlich Komplettkosten in Höhe von 34 Euro ergeben.

Dieser Betrag muss bis zum 30. September diesen Jahres auf das angegebene Konto überwiesen sein: Dorothea Lippa/Heike Standke, Volksbank Bochum/Witten e.G. IBAN DE 86 4306 0129 0710 0186 40. Verwendungszweck ist Name und Adresse des Spenders.