Sprockhövel. Ein Jahr setzte die Hilfe im Kaukasus aus. Jetzt starten Heike Standke und Dorothea Lippa wieder mit Lebensmittelpaketen für Tadschikistan durch.
Nachdem die Kaukasushilfe des Friedensdorfs Oberhausen im vergangenen Jahr wegen bürokratischer Hürden in den Zielländern das Engagement kurzfristig aussetzte, startet die Pakethilfe, an der sich auch traditionell die evangelische Kirchengemeinde Haßlinghausen/Herzkamp/Silschede beteiligt, in diesem Jahr wieder durch – wenn auch eine Nummer kleiner. „Ausschließlich Tadschikistan wird Pakete erhalten“, sagt Heike Standke, die zusammen mit Dorothea Lippa die Sprockhöveler Aktion organisiert. Die Regierungen in Armenien und Georgien sind noch nicht wieder zur konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Friedensdorf bereit, notleidende Menschen in diesen Ländern werden entsprechend nicht beliefert werden können.
Friedensdorf informiert bei „Waffeln statt Waffen“
Die evangelische Kirchengemeinde ist mit dem Friedensdorf seit vielen Jahren verbunden. Neben den rund 200 Hilfspaketen jährlich, deren Inhalt treue Gemeindeglieder finanzieren und die Heike Standke und Dorothea Lippa einkaufen und eigenhändig verpacken, ist noch die Aktion „Waffeln statt Waffen“ zu nennen, bei der Einzelpersonen, Familien, Gruppen oder Vereine einen Sonntagnachmittag Waffeln backen und verkaufen. Auch dieser Erlös – beim Einsatz auf dem Dortmunder Kirchentag wurde jüngst die 200.000-Euro-Marke geknackt – fließt von Sprockhövel in die Aktionskasse von Friedensdorf International in Oberhausen. Am vergangenen Sonntag war Claudia Peppmüller vom Friedensdorf zu Gast beim Waffelessen im Gemeindehaus Silschede.
2500 Pakete für Tadschikistan
Sie stellte ihre Arbeit vor, erzählte eindrücklich über Einzelschicksale der Menschen im Kaukasus und zeigte auch Fotos aus Tadschikistan. „Frau Peppmüller kennt die Situation und war schon persönlich in diesen Ländern. Auf Nachfragen erklärte sie auch Einiges zu den Spenden und wohin sie gehen“, berichtet Standke. So erhielten die interessierten Gemeindemitglieder aus erster Hand Informationen, wie sinnvoll ihre Beiträge und Spenden eingesetzt werden. Anstelle der früher üblichen rund 5000 Pakete werden es in diesem Jahr um die 2500 sein, die in der Zeit nach Oktober vom Flughafen Düsseldorf aus Richtung Kaukasus geflogen werden.
34 Euro kostet jedes Paket
Und wieder sind die Sprockhöveler eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. „Wir sammeln Geldspenden, kaufen davon Lebensmittel und packen die Pakete“, sagt Dorothea Lippa. Das Friedensdorf kümmert sich um den Transport und die Verteilung vor Ort. Und so wird es gemacht: Wie immer betragen die Kosten für ein Paket 34 Euro, wobei 30 Euro für den Inhalt berechnet werden, vier Euro für das Paket. Das Geld kann bar an Dorothea Lippa, 02339/2648, oder Heike Standke, 02339/6610, E-Mail heike-standke@aol.com, bezahlt werden, es kann jedoch auch direkt auf das Spendenkonto überwiesen werden (siehe Infokasten).
Stichtag ist der 30. September
Jedes Paket wird 15 Kilogramm wiegen und mit Zucker, Mehl, Reis, Nudeln, Konserven, Hülsenfrüchten, Schokolade, aber auch mit Hygieneartikeln ordentlich und systematisch gefüllt sein. Oben drauf liegt dann die Packliste mit dem Namen des Spenders. „Wir sind seit über 20 Jahren ein eingespieltes Team, wenn wir das hier allein machen, geht es am schnellsten“, sagt Dorothea Lippa. Die Lebensmittel werden jedes Jahr aufs Neue zentral bei Rewe Lenk gekauft, der sie den beiden Frauen ins Gemeindehaus Silschede liefert – und bei Bedarf auch nachliefert, sagt Dorothea Lippa. Stichtag für die Spender ist der 30. September, dann werden die Pakete gepackt.
INFO
Dorothea Lippa und Heike Standke betonen, es können auch kleinere Geldbeträge gespendet werden.
Das Spendenkonto ist bei der Volksbank Bochum-Witten, IBAN DE 86 4306 0129 0710 0186 40, Kontoinhaber Dorothea Lippa/Heike Standke, Verwendungszweck: Name und Anschrift des Spenders.