Sprockhövel. . In Sprockhövel werden wieder viele Kinder geboren. Politik und Verwaltung wünschen sich eine neue Kita in Haßlinghausen. Ein Investor fehlt noch.

Die Kinderzahlen in Sprockhövel sind nach dem geburtenschwachen Jahrgang 2013 wieder deutlich angestiegen. Vor diesem Hintergrund und dem geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis sechsjährige Kinder hat die Verwaltung vorgeschlagen, bis möglichst Ende des kommenden Jahres einen zusätzlichen Kindergarten zu errichten.

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© funkegrafik nrw | Miriam Fischer

Bei der Vorstellung des aktuellen Bedarfsplans konkretisierte die Fachtabteilungsleiterin Evelyn Müller, der Standort werde wegen festgestellter Lücken in der Versorgung in Haßlinghausen sein – in mindestens dreigruppiger Größe. „Das entspräche einem erweiterten Angebot von 62 neuen Kita-Plätzen“, so Müller.

Investor für neue Kita in Sprockhövel gesucht

Die Verwaltung führte aus, dass sie den Auftrag vorzugsweise einem Investor übertragen würde. Die Trägerschaft für diese Einrichtung würde dann nicht der Kommune, sondern einem freien Träger überantwortet. Nicht ausgeschlossen sei, dass sich ein Investor erst bei der Ausschreibung einer viergruppigen Kita fände, auch das sei im Interesse der Stadt. „Wenn wir nicht fündig werden, springt die Zentrale Gebäudebewirtschaftung für das Bauprojekt ein“, sagte die Fachabteilungsleiterin.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses entschieden zudem positiv über einen Antrag des katholischen Kita-Zweckverbandes, die Kita St. Januarius auf drei Gruppen zu erweitern. Ebenso wurde der Neubau einer viergruppigen Einrichtung für die Elterninitiative KAZ befürwortet, auch wird der Elterninitiative Bullerbü ein Investitionskostenzuschuss gewährt, damit die die derzeit 50 Plätze erhalten werden können.

Deutlich mehr Kita-Plätze benötigt

Kinder aus neuen Wohngebieten

In den neuen Niedersprockhöveler Baugebieten werden in den nächsten zwei bis drei Jahren auch auswärtige Familien einziehen. Das gilt es bei den Planungen zu berücksichtigen.

Nach Recherchen der Stadt haben derzeit Familien mit 16 Kindern (zwölf U3-Kinder und vier Ü3-Kinder) in 2018 im Riepelsiepen einen Bauantrag gestellt, die 2019 und 2020 dorthin ziehen.

Zum Kita-Jahr 2020/21 wird es aufgrund steigender Kinderzahlen der entsprechenden Jahrgänge zu einem deutlichen Mehrbedarf an Ü3-Kita-Plätzen kommen. Nach jetzigem Stand fehlen 22 Ü3-Plätze im Wohnbereich Haßlinghausen und elf Plätze in Niedersprockhövel. Dazu gerechnet werden müssen die bereits jetzt belegten 16 Überhangplätze des kommenden Kita-Jahres 2019/20, die aufgrund unerwarteter Zuzüge in diesem Jahr eingerichtet werden mussten und die dann bei der Kita-Platz-Belegung ein Jahr später fehlen werden.

Bedarf auch in Niedersprockhövel

So kam die Verwaltung zur Erkenntnis, dass möglichst bereits zum kommenden Kita-Jahr 2020/21 eine mindestens dreigruppige Einrichtung – möglichst in Haßlinghausen – errichtet wird, denn auch der Bedarf an Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder steigt nach wie vor.

Mittelfristig, so führte Evelyn Müller aus, und möglichst schon zum Kita-Jahr 2021/22 müssen auch im Wohnbereich Niedersprockhövel neue Kita-Plätze entstehen – sowohl im Ü3- wie auch um U3-Bereich. Nötig machen das neben steigenden Kinderzahlen auch die Ausweisung und Bebauung von drei Neubaugebieten in Niedersprockhövel.

Lutz Heuser, der den DRK-Kindergarten in Hiddinghausen repräsentiert, hätte es favorisiert, dass kleinere Einrichtungen erweitert statt eine neue größere Kita gebaut wird. Dafür würde sich jedoch kein Investor finden, konterte die Stadt.