Sprockhövel. Von den Lockerungen profitiert auch der Märkische Reit- und Fahrverein Haßlinghausen in Sprockhövel. Hier gibt es jetzt wieder Reitunterricht.
Reiten in der Reitschule mit Corona? Da strahlen die Augen und das Lächeln will nicht vergehen: Melina (9) steht in Reitkluft vor der Reithalle des Märkischen Reit- und Fahrvereins Haßlinghausen in Sprockhövel, und ist ganz aufgeregt. Endlich kann sie wieder die beiden Pferde Jill und Dino knuddeln und auch die anderen Ponys streicheln und begrüßen. Und endlich auch wieder reiten.
Fast ein Jahr musste Melina Pause machen, dabei hatte sie so viel vor. Galoppieren lernen war vor dem Lockdown angedacht. Denn wenn man das Abzeichen „Kleines Hufeisen“ ablegen will, muss man sicher im Sattel sitzen auch im Galopp. Sie hat zu Hause auf ihrem Holzpferd geübt, was Gleichgewicht angeht und viel Konditionstraining gemacht. Sie war also gut vorbereitet. Aber ein Jahr ist furchtbar lang. Es durfte ja kein Unterricht stattfinden.
Beim Märkischen Reit- und Fahrverein in Sprockhövel beginnt der Reitunterricht wieder
Ab jetzt kann Reitlehrerin Sabine Thamm wieder die Kinder in der vorgegebenen begrenzten Zahl in der Reithalle zum Unterricht begrüßen. Sie ist froh darüber – auch, weil ihr die Reitschüler ans Herz gewachsen sind. Und sie hat gespürt: Pferde und Ponys haben nicht verstanden, wo ihre Streichler, Reiter, Möhrenlieferanten und Schmuser waren. Nur Weide und Bewegung für die Pferde und Ponys sei ja ganz schön gewesen, aber auf Dauer langweilig. „Ab 15 Uhr haben alle auf die Kinder gewartet, denn dann war Aktion angesagt.“
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Auch für die Besitzer von Pferden und den Reitbeteiligungen auf dem Gelände des MRuFV Haßlinghausen war das letzte Jahr eine Herausforderung. Strenge Regeln, wer wann mit den nötigen Hygieneregeln in den Stall durfte. Mit jedem wurde eine Uhrzeit ausgemacht, in der man dann für zwei Stunden sein Pferd pflegen und reiten konnte. Dann kam der nächste Reiter mit seinem Pferd an die Reihe. Es waren auch nur sechs Reiter in der 60 mal 20 Meter großen Halle erlaubt, das hieß pünktlich und schnell die Arbeit machen, damit genug Zeit zum Reiten übrig blieb. Ein Hallenplan wurde ausgehängt, auf dem eventuelle Zeitverschiebungen einzutragen waren. Und Unterricht fand nicht statt.
Die Tiere sollten nicht unter der Pandemie leiden: Das war Ziel aller Reiter und Reitlehrer
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Für den MRuFV Haßlinghausen, die Reitlehrerin und alle Reiter war aber das vorrangige Ziel: Die Tiere dürfen nicht unter der Pandemie und den damit verbundenen Vorschriften leiden. Die Lockerungen machen Hoffnung, dass bald auch wieder Turniere stattfinden können.