Sprockhövel. Ioanna Ioannidou kümmert sich seit dieser Woche um die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts in ihrer Heimatstadt Sprockhövel.
Bis Ioanna Ioannidou in dieser Woche ihren Job als Klimaschutzmanagerin im Dienste der Stadt Sprockhövel antreten konnte, hatte es Vorbereitungen über viele Jahre gegeben - politische Auseinandersetzungen waren ebenso dabei wir das Ringen um das Klimaschutzkonzept, das 2017 beschlossen wurde. Letzteres Dokument mit mehr als 100 Seiten bildet gleichsam die Arbeitsgrundlage für die 33 Jahre alte Managerin. Aber Ioannidou will sich keineswegs in ihrem Büro im Rathaus verschanzen, sondern offen sein auch für Bürgeranfragen.
Ökologie liegt ihr am Herzen
"Als ich die Stellenausschreibung las, dachte ich mir: Das lässt du dir nicht entgehen", sagt die examinierte Biologin und Doktorandin an der Ruhr-Uni Bochum. Gewiss, es ist der Reiz, praktisch in dem Bereich zu arbeiten, der der Naturwissenschaftlerin am Herzen liegt, nämlich die Ökologie voranzubringen, Tiere, Pflanzen und das Klima zu schützen. Gelernt hat sie als Teenagerin den Beruf der biologisch-technischen Assistentin, bevor sie ein Studium hierzu aufnahm. "Der Umweltschutz hat mit schon immer sehr am Herzen gelegen." Zum Thema Mikroplastik etwa, das in zunehmendem Maße die Weltmeere verschmutzt, hat Ioanna Ioannidou als Stipendiation der Friedrich-Ebert-Stiftung 2017 ein wissenschaftliches Seminar in Bayern organisiert.
Ioannidou lebt mit Freund auf einem Hof
Hinzu kommt, dass die neue Angestellte der Stadt zusammen mit ihrem Freund auf einem Hof in Obersprockhövel lebt, "so kann ich idealerweise beruflich etwas für meine Heimatstadt tun", sagt sie. Dazu hat sie in den nächsten Jahren genügend Gelegenheit. Aus besagtem Klimaschutzkonzept wird sie Projekte verwirklichen, immer getreu dem Motto: "Wir wollen beim Klima keine Verbotssystematik, sondern die Menschen in dieser Stadt mitnehmen." Die Klimaschutzmanagerin wird einen Newsletter entwickeln, der auf der städtischen Homepage Auskunft gibt über den Stand verschiedener Aktivitäten. "Workshops, die allen offenstehen werden, sollen Bürger inspirieren, zu Hause als Verbraucher klimafreundlicher zu wirtschaften", sagt die gebürtige Griechin. Gemeinsam mit der Wirtschaftförderin Maren Schlichtholz sollen regionale landwirtschaftliche Produkte besser im Ort vermarktet werden.
Öffentlichkeitsarbeit ist ein Schwerpunkt
Ioanna Ioannidou will den Kontakt zu den Bürgern in Sprockhövel sehr eng knüpfen; Öffentlichkeitsarbeit gehört bei der Klimaschutzmanagerin zur Arbeitsplatzbeschreibung. "Über Telefon und per Mail besteht die Möglichkeit, mir auch alltägliche Fragen zu stellen, da, wo Klimaschutz zum Thema wird." Ein Beispiel: Mittlerweile hat die Stadt nach eigener Auskunft rund 10.000 Quadratmeter Blühwiesen angelegt. "Immer wieder rufen Bürger im Rathaus an um zu erfahren, welche Samenmischung wir verwenden und was bei der Umsetzung zu beachten ist", berichtet der Beigeordnete Volker Hoven. Zwar sei der städtische Gärtner mittlerweile zu einem Fachmann für Blühwiesen herangereift, Ioannidou wird aber gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Auch bei Informationsbedarf zu häuslichen Heizungssystemen und Photovoltaik wird die neue Klimaschützerin gerne Fachauskunft vermitteln. Sie ist somit Schnittstelle für alle klimafreundlichen Vorhaben.
Stelle wird zu 90 Prozent gefördert
Die ersten drei Jahre schlägt die Klimaschutzmanagerin übrigens nicht mit hohen Kosten beim Kämmerer zu Buche. Die volle Stelle wird über eine Projekteinrichtung in Jülich im Auftrag des NRW-Umweltministeriums zu 90 Prozent finanziert.
Kontakt zur Klimamanagerin
Ioanna Ioannidou, die neue Klimaschutzmanagerin, freut sich über Kontakte zu den Bürgern.
Sie ist zu den üblichen Bürostunden unter 02339/917-555 und per E-Mail unter ioannidou@sprockhoevel.de zu erreichen.