Sprockhövel. Himbeeren sind wahre Vitaminbomben und können immer nur eine kurze Zeit geerntet werden. Wo in Sprockhövel die Felder zum Selbstpflücken sind.

Manchmal bekommt man den Eindruck, dass alle Welt nur Erdbeeren sammeln will. „Es stimmt ja auch, dass die Erdbeerfelder im Frühjahr ganz besonders gut besucht sind“, sagt Bauer Axel Stock. Der Sprockhöveler hat neben seinem imposanten Erdbeerfeld auch eines für Himbeeren an der Silscheder Straße 81, das in diesen Tagen bereits von vielen Fans aufgesucht wird.

Mit 0,8 Hektar ist es deutlich kleiner als das Erdbeerfeld, und in diesem Jahr auch nicht so gut bestückt wie sonst. „Die Trockenheit hat den kleinen Vitaminbomben erheblich zugesetzt“, berichtet Stock. Auf nur etwas als der Hälfte des Fläche wachsen sie nun. Die Saison ist in Deutschland ziemlich kurz, aus regionalem Anbau sind sie nur etwa von Juni bis September zu bekommen, wobei zunächst die aktuell zu pflückenden Sommer- und ab August die Herbsthimbeeren reif sind.

In Sprockhövel können Beerenfreunde Himbeeren selbst pflücken

Himbeeren zum Selbstpflücken bieten in Sprockhövel der Hof Stock und Landwirt Stefan Jakobi an.
Himbeeren zum Selbstpflücken bieten in Sprockhövel der Hof Stock und Landwirt Stefan Jakobi an. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Für die letzteren im Herbst hat Bauer Axel Stock jedoch in diesem Jahr keine Hoffnung: „Die fallen komplett weg, weil es in der entscheidenden Zeit ihres Wachstums zu wenig Niederschlag gab.“ Normalerweise wachsen die Himbeerruten bis zu anderthalb Meter hoch, jetzt lediglich 40 Zentimeter.

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Anmelden muss man sich bei Bauer Stock nicht: Das Feld an der Silscheder Straße hat von 9 bis 19 Uhr geöffnet. In diesen Zeiten ist jedoch auf den Mund-Nasen-Schutz zu achten, der beim Wiegen der gepflückten Früchtchen zu tragen ist, „auf dem Feld beim Pflücken reicht der vorgeschriebene Abstand zwischen den Pflückern“, informiert Stock. Ein Kilogramm kostet neun Euro, bei größeren Mengen wird der Kilopreis gesenkt.

Das Wetter entscheidet, wie lange Himbeeren geerntet werden können

Luci Haberhausen (19) nascht beim Ernten der Himbeeren auf den Feldern des Hofes Stock in Sprockhövel.
Luci Haberhausen (19) nascht beim Ernten der Himbeeren auf den Feldern des Hofes Stock in Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Präzise Angaben, wie lang die Sommersaison noch dauert, kann Axel Stock nicht machen. Das Wetter sei entscheidend, so lange es bedeckt ist und die Temperaturen nicht zu hoch sind, gehe es auf dem Feld weiter. „Setzt jedoch wieder intensiver Sonnenschein ein, bekommen die Früchte Sonnenbrand und es ist bald Schluss“, sagt der Landwirt. Bleibt das Wetter moderat, sind durchaus noch drei Wochen drin.

Kontakt zu den Höfen

Der Hof Stock liegt an der Querspange 30, Kontakt: 02339 127496, das Feld liegt an der Silscheder Straße, Informationen gibt es auch auf der Homepage.

Landwirt Stefan Jacobi ist am Landringhauser Weg 135 zu finden. Kontakt: 02339 2877.

Auch bei Bauer Stefan Jacobi am Landringhauser Weg 135 sind die Himbeerfans dieser Tage schwer in Aktion. „Erdbeeren gibt es ja an jede Ecke“, sagt der 50-Jährige. Hecken in Zehnerreihen bietet er den freiwilligen Pflückern an, wo sie mit Eimern und Schüsseln den Sträuchern zu Leibe rücken.

Drei Jahre brauchen Himbeeren, bis geerntet werden kann

Drei Jahre brauchen Himbeeren, um zu wirklichen Gaumenfreuden zu reifen. „Im ersten Jahr werden sie gesetzt, drei Pflanzen auf einen Meter. Ernten kann man dann aber noch lange nicht“, erklärt Jacobi. Im zweiten Jahr müssen die alten Ruten herausgeschnitten werden, damit neue Triebe entstehen können, die dann mit speziellen Klammern an den längs gezogenen Drähten befestigt werden. „Im Gegensatz zu Erdbeerfeldern ist es alles Handarbeit.“ Stefan Jacobi spritzt die Pflanzen nur beim Austrieb einmal gegen Fäule. Danach dürfen sie ohne Chemie wachsen und gedeihen.

Himbeeren können auch beim Landwirt Stefan Jacobi am Landringhauser Weg in Sprockhövel selbst gepflückt werden.
Himbeeren können auch beim Landwirt Stefan Jacobi am Landringhauser Weg in Sprockhövel selbst gepflückt werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Neben einer großen Portion Vitamin C, dem Provitamin A und mehreren B-Vitaminen enthalten Himbeeren besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sollen antioxidativ wirken, was bedeutet, dass sie beschädigte Körperzellen reparieren können. Außerdem enthalten sie viel Eisen und andere Mineralien sowie Ballaststoffe und wenig Kalorien.

So können Himbeeren konserviert werden

Wer den köstlichen Geschmack der Beeren über die Saison retten möchte, kann sie zu Marmelade oder Gelee verarbeiten, empfiehlt Bauer Axel Stock. Auf diese Weise lassen sich auch größere Mengen gut vor dem Verschimmeln bewahren. Himbeeren kann man auch einfrieren. Die Früchte zunächst nebeneinander auf einem Blech in der Tiefkühltruhe vorfrieren und dann in Gefrierbeutel füllen.