Eine ganze Klasse mümmelt genüsslich an Apfelspalten. Ein Kind nach dem anderen steckt sich ein Stück in den Mund. Dazwischen wird mit dem Nachbarn gescherzt. Die Erik-Nölting-Grundschule ist zum ersten Mal dabei beim EU-Schulobstprogramm. Die Kinder genießen es.
Doch der gesunde Snack an drei Tagen die Woche, den es seit diesem Schuljahr gibt, ist nicht das einzige Gesundheitsprogramm, das die Schule ihren Kindern bietet. Schulleiterin Annette Quent-Langer ist auch die Teilnahme am Projekt „Klasse 2000“ wichtig, die auch auf Konfliktlösung, kritisches Denken und auf Bewegung setzt. All das zusammen ergibt eine Mischung, die gute Voraussetzungen für Kinder schafft, etwas für ihre Gesundheit zu tun und gut lernen zu können.
Manche Kinder haben sowieso Obst dabei, weiß die stellvertretende Schulleiterin Sabine Scharff. Viele haben durch das Schulobst aber erst Sorten kennengelernt, die sich noch nicht kannten, die zu Hause nicht im Obstkorb liegen, von den Kindern aber jetzt auch bei den Eltern eingefordert werden. Die ein oder andere Melonensorte war nicht jedem Kind geläufig, exotische Früchte nicht immer bekannt.
Auf ein gesundes Pausenbrot wurde schon vor dem Schulobst geachtet. Süßkram ist tabu. Die Schule unterscheidet sich von anderen Schulobstbeziehern auch dadurch, dass keine Eltern als Freiwillige zum Kleinschneiden von Obst und Gemüse rekrutiert werden müssen und immer wieder zu wenig Helfer da sind, um die Mengen zu zerkleinern. Das erledigen alles die Jungen und Mädchen morgens im Rahmen des Ganztagsprogramms. Bei Kohlrabi streiken manche – mehr wegen des Geruchs als wegen des Geschmacks.
Da die Schule keine Lagermöglichkeiten hat, eine Wochenration auf Vorrat zu stapeln, lässt sie sich von Hof Stock in Sprockhövel jeweils frisch beliefern. Dieser versorgt 68 Schulen (12 500 Kinder/Tag) mit frischem Obst und Gemüse.
Mehr zum Schulobstprogramm auf www.schulobst.nrw.de .