Sprockhövel. Am Freitag würde die Freibadsaison beginnen. Stadt hat trotz der Corona-Krise alles vorbereitet. Eine neue Wellenrutsche wird noch installiert

Ob in diesem Jahr etwas von der Freibadsaison übrigbleibt, ist sehr fraglich, zumal Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind, wozu ja auch der Schwimmbadbesuch zählt. Wie es auch ist, Bäderleiter Ralph Holtze kann kurz vor dem 1. Mai Vollzug der Frühjahrsroutine vermelden. Alles ist vorbereitet - für die Zeit nach der Corona-Krise.

Lange Liste für Vorbereitungen

Wenn sich der Winter abgemeldet hat, haben die Mitarbeiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) alljährlich eine lange Liste abzuarbeiten. „Das Wasser wird abgelassen, dann werden die Becken gesäubert“, berichtet der ZGS-Chef. In Sprockhövel schwimmen die Gäste in alten Betonbecken, die vor Beginn der Saison auf Risse untersucht werden. Es wird gespachtelt, es wird Farbe nachgestrichen, wo es nötig ist. In diesem Jahr verliefen diese Vorbereitungsarbeiten alle in normalem Umfang, keine größeren Reparaturen seien angefallen, so Holtze.

Kleinveranstaltungen in der Diskussion

Die sonst so bunte Saisoneröffnung, die planmäßig am kommenden Freitag stattgefunden hätte, ist indes im Zuge der Corona-Einschränkungen abgesagt worden. „Zu den Großveranstaltungen, die bis zum 31. August unter Verbot stehen, zählen eben auch Frei- und Spaßbäder“, sagt Holtze. In der aktuellen Diskussion steht nach seiner Auskunft die Öffnung auch dieses Bereiches für so genannte Kleinveranstaltungen, wo die Bäder für Gruppen bis zu 100 Personen geöffnet werden könnten. Nach einer gewissen Frist von wenigen Stunden müssten dann die Badetaschen gepackt werden, und eine weitere 100er-Gruppe könnte ins Bad. „Ich halte das für schwer durchführbar“, meint der Bäderleiter. „Dafür würde eine große Anzahl von Security-Personen zur Überwachung nötig werden. Auch bestünde das Risiko, dass beim Abzählen Streitigkeiten im Eingangsbereich aufkommen.“ Holtze empfiehlt dagegen, lieber geduldig die gesetzten Stillstandsfristen abzuwarten.

Wellenrutsche kommt in den nächsten Tagen

Eigentlich wäre die Eröffnung der Saison in diesem Jahr mit einem Paukenschlag erfolgt: Der Förderverein spendiert mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Vital.NRW“ dem Bad eine neue Wellenrutsche. „Die Fundamente sind von uns vorbereitet, in den nächsten Tagen kann die Rutsche installiert werden“, sagt Ralph Holtze. Zur TÜV-Abnahme wird hierfür das Nichtschwimmerbecken zum Teil mit Wasser gefüllt werden, danach wieder abgelassen. Auch das Schwimmerbecken ist schon vor Wochen gefüllt worden – gechlort, aber nicht geheizt. „Wenn absehbar ist, dass die Saison nicht stattfinden wird, lassen wir das Wasser auch hier wieder ab, um nicht im Sommer die Menschen zu verleiten, nachts zum Baden über die Zäune zu steigen.“

Das Freibad ist durchgehend ein Minus-Geschäft, Jahr für Jahr. Die Corona-Krise wird die Bilanz 2020 indes besonders schwer belasten. „Uns bleiben aber die Erlöse aus dem Vorverkauf der Eintrittskarten in Höhe von etwa 15.000 Euro“, sagt Holtze.

Eintrittskarten behalten Gültigkeit

Diese Karten sollen für 2021 Gültigkeit behalten, und somit wird dann die Bilanz des kommenden Jahres belastet. Entlastend für den 2020-Abschluss werden die deutlich niedrigeren Personalkosten für den Freibadbetrieb ausfallen. Holtze: „Diese Badesaison wird durch Corona wie viele andere Bereiche besonders bewertet werden müssen.“