Sprockhövel. Ab Montag öffnen die Geschäfte in Sprockhövel wieder. Die Gesamtschule startet am Donnerstag. So sollen die Corona-Lockerungen funktionieren:

Mit den Lockerungen der Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus beginnt auch in Sprockhövel wieder das städtische Leben. Händler, die Gesamtschule und die Stadt bereiten sich darauf vor.

Gesamtschule öffnet

"Wegen dieser schwierigen Zeit wird kein Schüler Nachteile haben“, versichert der Leiter der Gesamtschule, Christoph Uessem. Auch wenn im Augenblick nichts nach Plan läuft. Nachdem die Schule wegen Corona mehrere Wochen geschlossen blieb, öffnet sie für die Abschlussklassen am 23. April die Tore. „Das ist zumindest der jetzige Stand der Landesregierung, Mittag am 16. April“, stellt Uessem, fest.

„Sehr viel mehr kann man ja zurzeit nicht sagen. Wir warten noch auf weitere Anweisungen der Regierung.“ Während für die Klassen 5 bis 9 Homeschooling erst einmal weitergeht, werden die Schüler der sechs 10er Abschlussklassen und der drei 13er Abiklassen in die Schule zurückkehren. „Natürlich werden wir alle bisher vorgeschriebenen und empfohlenen Hygienemaßnahmen einhalten. Die Möglichkeit haben wir auch. Die Anzahl der Schüler in den Räumen werden wir auf kleine Gruppen, ungefähr 15 Personen, begrenzen.“

Die Zeit, in denen der Unterricht vor Ort ausfiel, sei genutzt worden, um den Stoff zu wiederholen. Per Video, E-Mail und Telefon sei das ganz gut gegangen. Die Abschlussgruppen seien gut betreut worden. „Ich hab auch das Gefühl, dass da das Interesse wirklich groß ist, es funktioniert gut“, sagt der Schulleiter. „Ab dem 4. Mai wird der Betrieb wieder sukzessive hochgefahren.

Stadt kontrolliert

Die Personen, die schon vor der Corona-Epidemie den „Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE)“ gebildet haben, so Kämmerer Volker Hoven, tagen dreimal pro Woche. „Nach den Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung gestern Abend haben wir uns heute zusammengesetzt und die nächsten Schritte überlegt. Jetzt dürfen ja Geschäfte bis 800 Quadratmeter wieder öffnen, das heißt für uns, dass wir mehr Mitarbeiter ins Ordnungsamt schicken, um dann vor Ort zu kontrollieren, ob die geforderten Maßnahmen eingehalten werden.“

Grundsätzlich sei er ausgesprochen froh über die Regelung. „Es ist so wichtig für den Einzelhandel, dass es weitergehen kann“, betont Hoven. Natürlich müssten alle weiterhin die Bestimmungen einhalten, das sei ein Muss. „Wenn aber Geschäftsleute Rat oder Hilfe brauchen, sind wir natürlich für sie da. Sie haben uns an ihrer Seite“, versichert die Wirtschaftsförderin Maren Schlichtholz.

Handel bittet um Abstand

Lutz Heuser, Vorsitzender des Stadtmarketings, sieht das genauso. „Ich bin froh um alle Maßnahmen, die den Kaufleuten das Leben erleichtern.“ Er kann nur die Kurzfristigkeit nicht nachvollziehen, mit der jetzt die Lockerungen kommen. „Ein Einzelhändler, der vielleicht alleine in seinem Geschäft steht, konzentriert sich ja gerade auf online. Jetzt kann er ab Montag wieder öffnen und muss sofort die zweite Baustelle bedienen. Er soll ab sofort für Sicherheit sorgen. Der ist ja im Zweifelsfall nur damit beschäftigt, die Kunden wieder aus dem Geschäft zu bitten, weil zu viele auf einmal im Laden sind.“

Daher appelliert Heuser dringend an die Bürger, „mit umfassender Disziplin“ selbst darauf zu achten, dass der Abstand in den Geschäften eingehalten wird und wenn zu viele im Laden sind, geduldig draußen zu warten. Er hoffe, dass dem Ministerpräsidenten Laschet die Lockerungen „nicht um die Ohren fliegen.“ Sein Rat: Die Bürger sollen sich selbst noch mal schlau machen, was vernünftig ist. Eine Maske im Auto zu tragen und sie abzunehmen, wenn man aussteigt - „so wie ich das jetzt gesehen habe“ - sei wahrhaftig völliger Unsinn.

Geschäfte rüsten sich

Michael Cramer, Vorsitzender des Werberings Haßlinghausen, freut sich über den Beschluss, dass Geschäfte bis zu 800 Quadratmeter wieder öffnen dürfen. „Jetzt können endlich alle Haßlinghauser Einzelhändler wieder Geld verdienen.“ Er selbst hat in seinem Geschäft direkt am Donnerstag die geforderte Trennwand aus Plexiglas im Kassenbereich – zum Schutz von Kassierer und Kunden – angebracht. Auch sonst erfülle er alle Hygieneforderungen und bittet die Kunden weiterhin um viel Selbstdisziplin.

Lob für die Bürger

Ganz großes Lob hat Kämmerer Volker Hoven für die Sprockhöveler Bevölkerung in diesen Coronazeiten mit restriktiven Auflagen für alle. „Es klappt mit der Disziplin wirklich hervorragend“, sagt er.

Es habe ein einziges Mal ein Bußgeld verhängt werden müssen. Da hat sich eine Gruppe von Leuten getroffen, was im Augenblick bekanntlich gegen die Regeln verstößt. Rewe habe einen Sicherheitsdienst und ansonsten würden die Menschen auch zum Beispiel vor Eisdielen Abstand halten.

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