Sprockhövel. Normalerweise nutzt Gido Wahrmann seinen 3D-Drucker, um Prototypen seiner Messerkreationen herzustellen. Corona veranlasst ihn zu neuer Nutzung
„Ein befreundeter Zahnarzt ist auf mich zugekommen und fragte, ob ich nicht Gesichtsschutzmasken produzieren könne“, erzählt Wahmann. „Laut seiner Aussage sind diese am Markt nur schwer zu bekommen.“
Druckdatei aus Tschechien
Der Designer recherchierte im Internet nach entsprechenden Möglichkeiten und stießt dabei auf die Druckdatei, die ein tschechischer Hersteller zur Verfügung stellt. Wahrmanns Drucker schafft nach diesem Modell fünf Masken am Tag. Drei Stunden dauert es, bis die Kopfhalterung, an der später ein durchsichtiges Visier befestigt wird, im sogenannten FDM-Verfahren (das steht für Fused Deposition Modeling, auf Deutsch: Schmelzschichtung) gedruckt ist. Dafür wird Kunststoffdraht geschmolzen und entsprechend der Softwaredaten zum gewünschten Gegenstand Schicht für Schicht geformt.
40 Gramm Kunststoff pro Maske
Die Materialkosten belaufen sich laut Wahrmann auf 25 Euro für ein Kilo des Kunststoffs. 40 Gramm brauche es je Maske. Zusätzlich benötige man ein Gummiband und ein durchsichtiges Visier. „Ich habe dem Zahnarzt eine DIN-A4 Klarsichtfolie, die man eigentlich für den Laserdrucker nimmt, empfohlen“, so der Designer. Die Folien sind groß genug, sodass sie das gesamte Gesicht vor der Tröpfcheninfektion schützen sollen. Der Gesichtsschutz wird über einem Mundschutz getragen. Bei der Maske handelt es sich nicht um ein zertifiziertes Produkt, und jeder Anwender nutzt es auf eigene Verantwortung. Das stellt auch die Firma klar, die die Druckdatei zur Verfügung stellt.
Hilfe für Tätigkeiten mit Ansteckungsgefahr
„Ich möchte gerne denen helfen, die in dieser Zeit nicht zu Hause bleiben können und ihre Arbeit trotz Ansteckungsgefahr weiter ausführen müssen“, erklärt Wahrmann sein Anliegen. Außerdem möchte er die Möglichkeit der Unterstützung bekannter machen. „Vielleicht gibt es ja weitere 3D-Drucker-Besitzer in Sprockhövel, die auch gerne helfen möchten“, hofft er. Wenngleich er den tatsächlichen Bedarf nicht abschätzen könne, wünscht er sich die Unterstützung anderer. Wer Hilfe beim Drucken braucht, kann sich per E-Mail unter info@passgenau.de an Gido Wahrmann wenden. Die Datei zum Download findet sich hier: https://www.prusaprinters.org/prints/25857-protective-face-shield-rc1