Sprockhövel. In Sprockhövel stellen sich die Bürgermeister-Kandidaten beim Ehrenamtstreffen der Flüchtlingshilfe Fragen zur Migrations- und Sozialpolitik.
Ihre Vorstellungen zur Migrations- und Sozialpolitik äußern die beiden Bürgermeister-Kandidaten Sabine Noll (CDU) und Volker Hoven (SPD) in Sprockhövel. Sie stellen sich beim 5. Ehrenamtstreffen der Flüchtlingshilfe Sprockhövel Fragen.
Mit der AfD wollen Hoven (46) wie Noll (51) niemals zusammenarbeiten, antworten beide klar auf eine konkrete Publikumsfrage. Darum erklärt Hoven: „Hier geht es nicht um Noll gegen Hoven, sondern um aufrechte Demokraten gegen Rechts.“
Bürgermeister-Kandidaten in Sprockhövel stellen sich Fragen der Flüchtlingshilfe
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Noll und Hoven betonen beide, familiäre Erfahrung mit Flucht zu haben. Beiden ist die Unterstützung der Arbeit der Flüchtlingshilfe – der beide danken –, der Ehrenamtler und die Integration von Flüchtlingen ein zentrales Anliegen. Beide Kandidaten hatten vor dem Diskussion in der vorletzten Reihen im Saal Platz genommen – nur drei Plätze voneinander entfernt.
Miriam Venn und Akhmad Muzafarov moderieren die Diskussion beim Ehrenamtstreffen im IG Metall Bildungszentrum. Noll, die sich gelegentlich verhaspelt, bedauert, dass sich ein Antrag der Grünen Ende 2019, nach dem Sprockhövel als sicherer Hafen bereit sein sollte, Geflüchtete zusätzlich zur Verteilquote aufzunehmen, nicht durchsetzen konnte. „Und der Antrag, mehr Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen, ist abgelehnt worden“, sagt sie.
Sprockhövel hat 100 freie Wohnplätze für Geflüchtete
Hoven stellt klar, dass es 100 freie Wohnplätze für Geflüchtete gebe. „Ich schäme mich für den Beschluss meiner Fraktion im Bundestag“, sagt Hoven dazu, dass Union und SPD gegen den Grünenantrag zur Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern im Bundestag gestimmt haben. Einig sind sich beide Kandidaten darin: Gegen Bundes- und Landesbeschlüsse können sie als Bürgermeister nichts ausrichten.
Angesprochen und mit Fotos mit der Situation in der Unterkunft Timmersholt 14/16 konfrontiert, zeigt sich Hoven überrascht und möchte den Bürgermeister sowie die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) als die Zuständigen ansprechen. Er verweist darauf, dass die ZGS aber auch neue Wohnungen baue und sich des Themas annehme.
Kandidaten fordern: Flüchtlinge vermehrt in Wohnungen unterbringen
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Noll gibt an, sich alle Unterkünfte von außen angesehen zu haben. „Da konnte ich mir bei der Unterkunft Timmersholt schon vorstellen, dass es innen nicht besser aussieht als außen.“ Sie ärgert, dass selbst zwölf Menschen in Sprockhövel, die längst in Arbeit seien, noch in Unterkünften wohnten – und nicht in Wohnungen.
Beide Kandidaten wollen mehr Geflüchtete in Wohnungen unterbringen – und den Wohnungsbau vorantreiben. Einigkeit auch darin: Es soll für eine gute Integration eine Durchmischung der Mieter in den Häusern geben.
Ehrenamt soll stärker als bislang gefördert werden
Hinsichtlich der Förderung von Ehrenamt sagt Hoven: „Das werde ich als Bürgermeister anders angehen, als es bisher geschehen ist.“ Verstärkt sollen Mittel dafür gewonnen werden. Bisher sei von Seiten der Stadt in Sprockhövel wenig fürs Ehrenamt getan worden, sagt Noll. Sie würde das Thema im „Verwaltungsvorstand hoch aufhängen, Einheiten vernetzen.“