Sprockhövel. Ansteigende Kosten im Sozial- und Jugendbereich will die Stadtspitze in Sprockhövel mit Ansiedlungen und Neubaugebieten kompensieren.
Die Kosten im Sozial- und Jugendhilfebereich der Stadt steigen rasant. „Daher werden unsere Anstrengungen, vorwärts zu kommen, weiter sehr hoch bleiben“, erklärt Kämmerer Volker Hoven. Das Problem sei, dass es immer Unwägbarkeiten im Haushalt gibt, die eine Stadt nicht beeinflussen könne. Ob man 2020 ohne Defizit abschließen könne, wisse man nicht.
Mehr Geld in die Kasse bekommen
Dabei habe man nicht viele Stellschrauben, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen, so Hoven. Entweder man versuche, neue Gewerbebetriebe anzusiedeln oder neue Bebauungsgebiete auszuweisen. „Wenn Menschen zu uns kommen, die vorher hier nicht gewohnt haben, profitieren wir natürlich von der Einkommensteuer.“
Probleme der doppelten Infrastruktur
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Es gebe einige Schwierigkeiten für Sprockhövel, die andere Städte nicht hätten. Das seien die zwei Standorte, an denen die gesamte Infrastruktur doppelt vorgehalten werden müsse und die wenigen Gewerbeflächen, die für Neuansiedlungen zur Verfügung stünden.„Außerdem sind wir die einkommensstärkste Gemeinde im Ruhrgebiet mit einer Kaufkraftquote wie Düsseldorf sie hat und bekommen aus dem Grunde keine Sonderhilfen des Landes, außer Geld aus dem Stärkungspakt. Wir müssen weiter versuchen, das Ruder herumzureißen.“ Aber alleine schaffe man das im ländlichen Raum nicht.
Nachfrage nach großen Flächen
Wirtschaftsförderin Maren Schlichtholz weiß, wie schwierig das ist. „Es kommen durch die EN-Agentur häufig Betriebe auf uns zu, die sich gerne in Sprockhövel ansiedeln wollen. Die brauchen dann aber 10.000 bis 30.000 Quadratmeter, um große Hallen zu errichten. Die Flächen können wir aber nicht anbieten, wie haben sie schlicht und einfach nicht.“ Es gebe Speditionen, die gerne nach Sprockhövel kämen, weil die Stadt so gut an die Autobahnen angebunden ist. Auch ein Holzbetrieb hat in der letzten Zeit nachgefragt. „Der Bedarf ist da, nur uns sind die Hände gebunden.“ Wenn es gelingen würde, gesunde Betriebe zu halten, die Erweiterungsflächen benötigen, wie die Firma Wicke, sei schon viel gewonnen.