Sprockhövel. Auf der A43 bei Sprockhövel ist im Herbst ein größerer Bergschaden unter der Autobahn entdeckt worden. Eine Vollsperrung soll vermieden werden.

Ein Bergschaden unter der A43 bei Sprockhövel in Richtung Kreuz Wuppertal-Nord wird wohl noch bis Ende 2020 für Einschränkungen sorgen.

Die Bezirksregierung hatte im Herbst bei Schacht-Bohrungen an der Böschung neben der Autobahn entdeckt, dass so genannte „Lockermassen“ unter den Fahrbahnen liegen. Dadurch sei die Standfestigkeit der Autobahn auf Dauer gefährdet, heißt es auf Nachfrage.

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Derzeit arbeitet der Landesbetrieb Straßen NRW daran, weitere Hohlräume zu finden. Parallel dazu werden die gefundenen Hohlräume verfüllt. Da ist eine langwierige Aufgabe. So ist nämlich nicht nur der derzeit gesperrte Standstreifen in Fahrtrichtung Wuppertal betroffen. Straßen NRW geht davon aus, dass sie bei weiteren Bohrungen auch unter den Fahrbahnen in beiden Richtungen Hohlräume finden werden.

Schächte unter der A43 in den 1960er Jahren mit grobem Schotter verfüllt

Beim Bau der Autobahn in den 1960er Jahren habe man nach dem damaligen Stand der Technik alles getan, um die Straße gegen Bergschäden zu schützen. „Es war ja bekannt, dass es an diesen Stellen Bergbau gegeben hat“, sagt Vermessungsingenieur Rainer Hüsken, der die Baustelle in Sprockhövel betreut.

Man habe damals gefundene Hohlräume mit grobem Schotter aufgefüllt und Betonplatten darüber gelegt. „Damals dachte man noch, dass Beton auch unter der Erde ewig halten würden“, sagt Rainer Hüsken. Wie man heute wisse, ist das aber nicht so. Die Betonplatten seien über die Jahre unter der Erde langsam brüchig geworden, die Lockermasse sei entstanden und darunter leide nun die Autobahn.

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Straßen NRW müsse nun mit den Arbeiten die Standsicherheit der Autobahn wiederherstellen. „Es ist nicht so gefährlich, dass wir komplett sperren müssten. Das wollen wir auch auf jeden Fall verhindern“, sagt Rainer Hüsken. „Aber es muss etwas getan werden, damit die Fahrbahn dort nun wirklich für alle Zeiten hält.“

Bereits Anfang des Jahres hatte es Probleme auf der A43 gegeben

Erst Anfang des Jahres hatte es auf der A43 zwischen Sprockhövel und Witten Probleme gegeben. Bei Kontrollen war festgestellt worden, dass die Fahrbahn dort deutlich abgesackt war. Nach wochenlanger Ursachenforschung stand fest: Durch den trockenen Sommer war eine querende Wasserleitung gebrochen, die Fahrbahn drüber war deutlich abgesackt. Vor wenigen Monaten hatte Straßen NRW die Fahrbahn saniert und das Tempolimit 100 aufgehoben.

Auch die aktuelle Baustelle wird Autofahrer auf der A43 wohl noch eine ganze Weile begleiten. „Wir arbeiten uns langsam durch die Fahrbahnen“, so Rainer Hüsken. Straßen NRW rechnet damit, Mitte des kommenden Jahres mit der Baustelle zum Forschen und Verfüllen auf die Gegenrichtung wechseln zu können. „Wir gehen davon aus, etwa im Herbst 2020 mit den Arbeiten fertig zu sein.“ Immer vier Spuren sollen für Autofahrer bis dahin befahrbar sein. Staus habe es bisher deshalb auch kaum gegeben.