Sprockhövel. Auf der Baustelle des Kreisverkehrs für das L70n-Projekt in Sprockhövel treten Probleme auf. Doch im Dezember soll es freie Durchfahrt geben.
Die durch die L70n-Langbaustelle Wuppertaler Straße leidgeprüften Sprockhöveler bekommen in den nächsten Tagen eine Entlastung. Nach einem Gespräch mit der Verwaltungsspitze wird Straßen NRW bis ins neue Jahr hinein die Ampeln wegdrehen und den Verkehr zur Hauptstraße hin und in die Gegenrichtung wieder fließen lassen. Besonders die Einzelhändler in Weihnachtsgeschäftsstimmung wird’s freuen. Derweil muss auf der Großbaustelle einiges ins Lot gebracht werden.
Klartext mit Straßen NRW geredet
„Ich habe mit den Leute von Straßen NRW Klartext geredet“, sagte der Beigeordnete Volker Hoven im Gespräch mit dieser Zeitung. Zum einen ist da die Frist, die sich der Straßenbaulastträger und die Baufirma für die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gesetzt hatten, nämlich Anfang November. Und da sind die Geschäftsleute, die ihre Läden entlang der Hauptstraße haben, der Rewe und die Weinmühle am Eicken, die allesamt zunehmend schlechte Laune haben, weil die Laufkundschaft ausbleibt und unter den derzeitigen Verkehrsbedingungen ein miserables Weihnachtsgeschäft droht. So war die Botschaft der Verwaltung an die Ansprechpartner von Straßen NRW deutlich: „Wir brauchen eine Winterpause“, so Hoven. Und die soll es jetzt geben: „In den letzten Novembertagen werden wir die Baustellenampeln abschalten und den Verkehr wie früher in Nord-Süd-Richtung fließen lassen“, versichert Ulf Weigt von Straßen NRW. So erhoffe er mehr Akzeptanz bei den Anwohnern, ob sie nun privat oder geschäftlich von der L70n-Baustelle betroffen sind.
Beobachter vermissen Fortschritte
In den vergangenen Tagen haben sich viele Leser gemeldet, die aus persönlichem Interesse immer mal wieder an der Baustelle verweilten und beklagten, dass sich wenig tue. Das will Straßen NRW nicht bestätigen, und auch in der Winterpause werde der Betrieb am Platze nicht ruhen. „So lange es die Witterung zulässt, wird weiter gearbeitet“, sagt Weigt, der einräumt, dass der erste Bauabschnitt trotzdem erst im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden kann. Probleme gab es nach seiner Auskunft weniger mit dem Bauwerk des Kreisels selbst, sondern mit den zahlreichen Anbindungen. „Es waren eine Vielzahl von Versorgungsleitungen, die verlegt und in einigen Fällen erneut angepasst werden mussten. Immerhin hat auch die AVU die Gasleitung fertig verlegt.
Straßenbelag muss ersetzt werden
„Es gibt immer Herausforderungen und Überraschungen beim Verlauf von Baustellen“, so Weigt. So muss der im Bereich des Kreisverkehrs im neuen Jahr der Straßenbelag ersetzt werden, „hier wurden Einbaufehler festgestellt.“ Auch vor der Tankstelle ist noch Handlungsbedarf, hier muss nach der Weihnachtspause die Fahrbahn umgestaltet werden. Auffällig ist der Höhenunterschied zwischen alter Fahrbahn und der neuen Straße, der angeglichen werden muss. „Ich habe im Gespräch mit Straßen NRW darauf gedrungen, dass nachgebessert werden soll“, sagt auch der Beigeordnete Hoven. Es bleibe zu hoffen, dass der zweite Bauabschnitt wie geplant im neuen Jahr begonnen werden kann.
INFO:
Der Beigeordnete hat erkannt, dass es angesichts der aufwendigen Bauarbeiten auch darum geht, dem L70n-Projekt ein positives Image zu geben.
So ist geplant, auf dem bereits weitgehend fertiggestellten Kreisverkehrinneren einen rund acht Meter hohen Weihnachtsbaum aufzustellen und die Bürger dabei einzuladen. Näheres dazu soll noch bekanntgegeben werden.