Sprockhövel. Grundschüler und Kita-Kinder aus Sprockhövel demonstrierten am Weltkindertag. Sie forderten Klimaschutz und saubere Meere.

Rund 180 Schüler der Grundschule Börgersbruch und etwa 30 Kinder der katholischen Kita St. Januarius nutzten am Freitagmorgen den Weltkindertag, um auch im Sinne der Bewegung „Fridays for Future“ für die Rettung des Weltklimas zu demonstrieren.

Kinder ziehen die Hauptstraße herunter

Das Thema Klimawandel beherrscht an diesem Freitag die Welt. Aktivisten von „Fridays for Future“ gehen in 150 Ländern auf die Straße, Schüler, Studenten und Arbeitnehmer demonstrieren. Auch in Sprockhövel wurde das Anliegen am Freitagvormittag in beeindruckender Weise in die Öffentlichkeit getragen. Um 9.30 Uhr setzte sich Schulleiterin Ulrike Böller zusammen mit den Schülern der Klassen zwei bis vier und einigen Betreuern in Bewegung, Auf dem Weg zur Hauptstraße, die den Demonstrationszug zur Zwiebelturmkirche führen soll, sammeln die mit Pappschildern bewaffneten jungen Aktivisten an der Von-Galen-Straße noch etwa 30 Kita-Kinder ein, so dass Protestzug nun einen Großteil der Hauptverkehrsstraße säumt. Zwei Polizisten sicherten den Zug am Übergang vor der Kirche, der Straßenverkehr auch auf der Mühlenstraße kam kurzzeitig zum Erliegen.

Versammlung rund um die Weltkugel

Schüler der Grundschule Börgersbruch und des katholischen Kindergartens St. Januarius aus Sprockhövel ziehen am Freitag von Schule und Kindergarten zur Zwiebelturmkirche.
Schüler der Grundschule Börgersbruch und des katholischen Kindergartens St. Januarius aus Sprockhövel ziehen am Freitag von Schule und Kindergarten zur Zwiebelturmkirche. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

Pfarrer Martin Funda in schwarzem Talar und mit Schlapphut erwartet die Kinder und ihre Begleiter. In die Mitte der Versammlung wird eine große Weltkugel gerollt. Zufrieden betrachtet er die Ankömmlinge, liest die Botschaften von ihren hochgehaltenen Pappschildern. „Du hast uns deine Welt geschenkt!“ singen die Kinder zur Gitarre des Geistlichen, der später in einer Ansprache sagen wird, der schonende Umgang mit dem blauen Planeten werde schon in der Bibel thematisiert. „Wir wollen saubere Meere!“ steht auf einem Schild – besonders um die Gesundheit der Fische in den Ozeanen sorgen sich hier viele Schüler. „Wir wollen uns einsetzen für unsere Umwelt“, sagt Schulleiterin Ulrike Böller am Mikrofon. Es gebe viele Möglichkeiten für jeden einzelnen, im Alltag durch verantwortungsvolles Handeln das Weltklima zu schonen. „Dabei sollten wir unbedingt auf die Erkenntnisse der Wissenschaftler hören“, fordert Böller. Ganz mutige Schüler melden sich persönlich zu Wort: Magdalena will weniger Abgase einatmen müssen, Fiona appelliert an ihrem Mitmenschen, auf Einwegflaschen künftig zu verzichten, die kleine Lotta wünscht „schönes Wasser und fröhliche Lebewesen“. „Die Klassenlehrer haben im Vorfeld dieser Veranstaltung im Rahmen des Weltkindertages intensiv im Unterricht über die Thematik des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit gesprochen“, berichtet Leiterin Böller. So soll es auch weiterhin unterrichtsbegleitend passieren.

Schweigeminute und Glockengeläut

Vor dem geordneten Rückzug Richtung Kita und Grundschule erteilt Pfarrer Martin Funda den Demonstranten seinen Segen. Dann verordnet er eine Schweigeminute und setzt per Fernbedienung das Glockengeläut der Zwiebelturmkirche in Gang. „Das darf ich eigentlich nicht“, sagt der evangelische Gottesmann augenzwinkernd, aber schließlich handele es sich ja hier auch um eine Art Andacht.

INFO

Die Grundschule Börgersbruch gehört zum Kreis Agenda 21 – Schule der Zukunft.

Nach Auskunft der Schulleitung wird bei allen Projekten Wert gelegt auf die Vermittlung von Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit.